Dienstag, 11. Oktober 2011

Occupy #occupywallstreet


Bekanntlich kann man sich seine Feinde nicht aussuchen. Jedoch - wie es aussieht - seine Freunde ebenso wenig.

Es hat sich bislang bereits eine Menge Polit- und Celeb-Prominenz, in den höchsten Tönen sympathisierend, an die stetig wachsende Bewegung #occupywallstreet rangeschmissen. Ein führender Staatsmann war allerdings noch nicht dabei - wenn man von Präsident Obamas kürzlich vergossenen Krokodilstränen der Betroffenheit absieht. Doch nun - Vorhang auf! - Auftritt Hugo Chavez, Präsident von Venezuela, mit einem fetten Solidaritätsgruß an die Adresse der Wallstreetbesetzer.

Man wäre jetzt zu gern dabei, wie der eine Präsident wegen der naseweisen Intervention des anderen Präsidenten nervös im Dreieck springt. Weil, ein Demokrat darf ja keinesfalls hinter derselben Sache stehen wie ein Sozialist - wie sieht das denn aus? Und vor allem: Was denken sonst bloß die Republikaner? Das, was sie schon die ganze Zeit laut denken: "Alles Kommunisten bei #ows!"

Irgendwie dumm gelaufen, das mit Chavez. Jedenfalls aus (partei)demokratischer Perspektive. Man nennt das falsche Freunde fürs Leben.

Den Leuten von #occupywallstreet dagegen scheint die aufdringliche Zwangsumarmung aus allen Richtungen ganz gepflegt den Buckel runter zu rutschen. Sie zeigen Haltung, und die heißt: ignorieren, ignorieren, ignorieren - mit nur gelegentlich einem höflichen Mittelfinger.
"We're free. Neither you, nor anyone else, will own us."
Bravo.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen