Donnerstag, 19. Juli 2012

Sommermärchen, das erste


Treffen sich zwei Ökonomen. Unterhalten sich über die Finanzkrise. Sieht alles nicht so gut aus, befinden beide. Nur mit dem Unterschied, dass der eine der beiden Ökonomen ein Optimist ist und der andere ein Pessimist.

Fängt der Optimist an, die leidige Leier runterzubeten, wie beschissen es laufe in ganz Europa: überall nur Schuldenberge und Pleitegeier; insolvente Banken, so weit das Auge reiche; organisierte Kriminalität, die sich 'Finanzsystem' nenne; Politmarionetten, denen die Korrumpierbarkeit aus jedem Knopfloch quelle; unkontrollierbarer Kontrollverlust, dem, wie das Amen in der Kirche, der wirtschaftliche und soziale Kollaps folgen werde.

Und was das Schlimmste sei: Es laufe alles derart beschissen aus dem Ruder, dass die Menschen (natürlich nur die normalen) sich demnächst von Pferdemist ernähren müssten.

Mann, sagt darauf der Pessimist, jetzt sei er aber schwer geschockt. Weil, so düster habe er seinen Kollegen ja noch nie reden hören. Dessen Einschätzungen sei von seiner Seite aus wenig hinzuzufügen, meinte der Pessimist, denn er sei mit dem Optimisten in allen Punkten einig.

Fast allen. Mit einer Ausnahme:
In Kürze werde eine Verknappung an Pferdemist eintreten.


(sehr frei nacherzählt bzw. übersetzt nach:
'The Reign in Spain May Soon Be Over')

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