Wir nähern uns dem Punkt, wo endlich die Wahrhaftigkeit siegt.
Wo wahre Worte so gelassen ausgesprochen werden, dass man sich wundert, wie je der wahnhafte Eindruck entstehen konnte, es sei Propaganda, also ein bewusstes Verdrehen der Wahrheit, am Werk. Wo keiner mehr versucht, ein windiges X für ein bröseliges U vorzumachen, um mit dem feinzerstoßenen Substrat aus den Mühlen der Europäischen Wahrheitsverdrehungsfabrik hoffnungsvoll-verlogenen Sand in die Augen der gläubigen europäischen Untertanen zu streuen. Ist alles viel zu umständlich, viel zu aufwendig.
Noch reiben wir uns ungläubig die ehedem sandverkrusteten Äugelein. Schauen noch mal hin, lesen ein drittes Mal. Können es nicht fassen, dass endlich die Wahrheit, die ungeschminkte, gesprochen wird. Einfach so, ohne Umschweife, mitten ins Gesicht.
Vorbei die Zeiten, wo die sprunghaft ansteigende Verarmung und Verelendung als unvermeidlicher Kollateralschaden galt, wo es doch um viel Größeres ging - um Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Konsolidierung von was auch immer. Kollateralschaden? Aber nicht doch. Verarmungsprogramme ("Austerität") zielen exakt auf das ab, was sie sich zum Programm erhoben haben: auf Verarmung. Wird man ja wohl mal so sagen dürfen:
Austeritätspolitik trägt Früchte in PortugalDie von Portugal - in Übereinstimmung mit der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds - implementierte Austeritätspolitik beginnt Erfolge abzuwerfen, sagte EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia am Freitag.Portugal habe das mit beiden Institutionen abgestimmte Programm korrekt umgesetzt, sagte Almunia während eines Besuches in Lissabon.Das Programm beginne nun, "sehr gute Erfolge" zu zeigen.Die Haushaltskürzungen der Regierung erfolgten auf Kosten wachsender Armut, Streiks und Protesten.Almunia erwartet ein Ende der Rezession in Portugal schon im kommenden Jahr.
Austerity rocks. Sollte es dir schwerfallen, der Wahrheit ins Gesicht zu blicken: Friss oder stirb.
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