Perlen der kommunikativen Kompetenz:
Merkel teilte dem Bundestag mit, die Beschlüsse des EU-Gipfels seien "gut und vernünftig", wenngleich sie einräumen müsse, dass "die sehr uneinheitliche Kommunikation" verschiedener EU-Regierungen bezüglich dessen, worüber tatsächlich Einigung erzielt worden sei, zu "sehr vielen Missverständnissen geführt" habe.
Hm? Irgendeine substantielle Offenbarung oder just another murky soundbite? Was will die Dichterin uns damit sagen?
Wir versuchen's mal so:
Leute, alles super gelaufen, so gipfelmäßig, alles nach Plan, wir waren uns alle einig.Das einzige, was mich jetzt noch nervt, ist, dass jedes EU-Land meint seine Klappe aufreißen und seinen unmaßgeblichen Senf dazugeben zu müssen, statt einvernehmlich im Bunde des Einvernehmens, einheitlich-geschlossen-solidarisch mit einer Zunge zu sprechen, Schulter an Schulter verbündet, einstimmig und ohne Ausnahme.Kriegen wir aber auch noch hin, das. Weil, im Zuge und Interesse des Großen Europäischen Bankenrettungsprojektes haben wir ja bereits beschlossen, dass die Mitgliedsländer ihre souveränen Kompetenzen abtreten - was gut und vernünftig ist -, drum schlage ich als Beschlussergänzungsantrag vor, dass die Länder auch gleich ihre kommunikativen Kompetenzen abtreten - was noch besser und noch vernünftiger ist, denn nur so kann Europa mit einer einzigen Stimme überzeugen, ohne dass ich, öhm, wir missverstanden werden.
Kann aber auch sein, dass ich da bloß einem jener sehr vielen Missverständnissen aufgesessen bin.
Die zitierte Meldung stammt aus der FinancialTimes.com, paywall und so, und ist deshalb nicht verlinkbar.
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