Drei Monate!
Ja du liebe Güte, drei Monate lang wollen die nachdenken und prüfen und beraten und - wegen so einer Lappalie wie, pfft, Verfassungsmäßigkeit, pfft, drauf gepfiffen! - kostbare Zeit verplempern! Diese tollkühnen, realitätsfremden juristischen Korinthenkacker in ihren roten Roben - drei volle Monate! Ja, haben die denn ihre Zeit gestohlen oder was? Wo uns die Zeit davon und die Rettung Europas aus dem Ruder läuft, wir fieberhaft daran arbeiten, das Ruder dieser zeitraubenden Demokratie endlich rumzureißen, komme was wolle, koste es was es wolle? Und da nehmen die sich einfach - Zeit? Ja, in welcher Zeit leben die denn?
Höchste Zeit, die gut geschmierte Angst- und Panikmaschine anzuwerfen. Kaum haben die Karlsruher Richter angekündigt, in aller Ruhe und Gründlichkeit über etwas zu beraten, was andere lieber ruckzuck übers Knie gebrochen hätten, geht das Geschrei los, ist der Brainwash vom hereinbrechenden Ende der Welt in vollem Gang.
Allen voran Chefhysteriker Schäuble, dessen liebstes Steckenpferd es ist, seine ohnehin zur Hysterie neigenden Landsleute in Angst und Schrecken zu versetzen. Wenn ich ihm richtig folgen kann (was mir extrem schwer fällt), kommt infolge der Weigerung des Bundesverfassungsgerichtes, sich dem kopflosen Druck von Märkten und Politikern zu beugen und im Eilverfahren eine überstürzt hingeschmierte Vertragsschwarte abzusegnen, stattdessen im von Hektik getriebenen Getriebe einfach mal einen Gang runterzuschalten und sich drei Monate Zeit zu nehmen, ein Horrorszenario ungeahnten Ausmaßes auf uns zu, ein Höllentrip, der alle bisher bereits verschäubelten Höllentrips in den Schatten stellt:
Erhebliche ökonomische Verwerfungen mit nicht absehbaren Folgen für Deutschland sind zu befürchten, gefolgt oder ausgelöst von nicht minder erheblicher Verunsicherung der Märkte, gepaart mit weltweiten Zweifeln an der Bereitschaft der Bundesrepublik Deutschland, Gefahren für die Stabilität der Euro-Zone abzuwenden, was unweigerlich dazu führt, dass die derzeitigen Krisensymptome deutlich verstärkt werden. (zusammengefasst von mir)
Wem jetzt noch nicht die Hosenbeine schlottern vor Angst, der hat entweder den finalen Schäuble-Schuss nicht gehört, oder er hat einfach zu starke Nerven - ein sich deutlich verstärkendes Krisenbegleitsymptom, das von den erheblich verunsicherten Panikproduzenten Schäuble & Co gar nicht gern gesehen wird - und sollte sich schleunigst dieses vorzügliche Musikvideo zuführen. Auf dass ihm angst und bange werde vor allem und jedem, wovor er bislang noch keine Angst hatte. Denn wir lernen, dass es nichts, aber auch gar nichts gibt auf dieser Welt, wovor es sich nicht lohnte Angst zu haben.
Peur de Tout - Ich habe Angst vor allem:
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