Wider Erwarten verspricht dieser Wahlkampf interessant zu werden. Verkehrstechnisch gesehen. Zumindest was die Fußgänger und die Radfahrer betrifft. Was an einem einzigen Tag so alles passieren kann!
Nachdem am Mittwoch meine Schulter von Frau Merkel unsanft gestreift worden war, sodann am Donnerstag der Neonspraydoseninhalt sich als eingetrocknet und daher unbrauchbar erwiesen hatte, blieb so weit alles beim alten: Bis heute früh ragte die Merkelsche
Plakatrückwand unverändert dreist quer in den Radweg hinein (die Vorderseite natürlich ebenso, nur komme ich frühmorgens immer aus der entgegengesetzten Richtung). Ich echauffierte mich bereits darüber, aber es ist doch ganz erstaunlich zu erleben, wie schnell man sich an täglich wiederkehrende Schikanen gewöhnt und halt irgendwie einen Bogen um sie macht.
Heute mittag nun um 11.30 Uhr die überraschende Wendung: Das Merkelplakat hing plötzlich nicht mehr quer, sondern parallel zum Radweg. Jemand hatte die Bundeskanzlerin, sozusagen, auf Linie gebracht. Fand ich sensationell gelöst. So behindert das Plakat die Radfahrer nicht länger, und die Fußgänger können es, wenn sie
möchten, in Ruhe anschauen. Sogar die Bewohner des Hauses haben den ganzen Tag freie Sicht auf das kraftvolle Versprechen der Partei, sofern sie das Glück haben, im Parterre zu wohnen. Eigentlich ist jetzt alles im Lot.
Dachte ich heute mittag. Jedoch, heute abend um 20.30 Uhr ein dramatisch verändertes Bild: Jemand hatte die CDU, sozusagen, flachgelegt. Sie lag am Boden. Gesicht nach unten. Kein schönes Bild. Noch unschöner fast, wie achtlos alle Welt darauf herumtrampelte, oder besser gesagt, darüber hinwegging. Und erst hinwegrollte! Die Radfahrer flitzten mit so hohem Tempo über die umgelegte Wahlwerbung, dass ich keinen von ihnen mit der Kamera erwischt habe. Sie schienen richtiggehend dankbar zu sein, endlich wieder freie Fahrt zu haben. Was ja auch wieder verständlich ist. Weil, andernorts haben es die Radfahrer schwerer. Da stellt sich ihnen die CDU mit all ihrer Kraft in den Weg. Wann wohl der/die nächste zu Boden gehen wird? Es bleibt spannend.
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