Mittwoch, 30. September 2009

Fünfuhrtee



Nee, ist absolut nicht OK.
5.00 Uhr ist eine Nicht-Uhrzeit.
5.00 Uhr früh ist der perfekte Zeitpunkt
zum zurück ins Bett gehen
und die Dunkelheit einfach wegratzen.
5.00 Uhr gehört verboten.

Dienstag, 29. September 2009

Phantomlächeln


Kaum sind die Wahlen entschieden, fällt die Bundeskanzlerin aus dem Rahmen. Sie hat sich vom schmuddeligen Straßenambiente des Wahlkampfes emanzipiert; jetzt kann sie es sich leisten, ihre Botschaft via schickem Hi-Tech-Werbeträger zu versenden. City Light nennt sich dieses Reklamevorführgerät, glaube ich: hinterleuchtete, hinter Glas geschützte Werbeflächen im innerstädtischen Bereich. Hier in der XXL Variante, wo verschiedene Plakatmotive durch Rotation abwechselnd gezeigt werden. Macht natürlich mehr Staat als all jene vorgestrigen Popelplakate. Frau Merkel hat jetzt für sich einen neuen Rahmen gefunden, und in demselben will sie wohl bleiben.

Nur, dieses grüne Jackett kommt wirklich hammerhart. So rein optisch jetzt. Ich meine, so mitten in der Nacht und von hinten beleuchtet ist das schon ein ziemlich unbarmherziges Grün. Die Kanzlerin wird ja ganz langsam von oben nach unten ins Bild gescrollt, also taucht als erstes der fette Balken Kanzlerin auf, hellfroschgrün unterlegt. Dann schiebt sich behäbig der grüne Oberkörper samt grünen Schultern mit auf den Bildschirm und macht Anstalten, dort zu bleiben.
Frau Merkel strahlt mich an, ich schaue ernst zurück, Frau Merkel strahlt mich weiter an, ich denke: Na, nun mach' schon! Für eine kurze Zeitspanne bleiben ihr Gesicht und Oberkörper im edlem Silberrahmen stehen; um genau zu sein, eine gefühlte Ewigkeit. De facto dürften es etwa drei Sekunden gewesen sein. Dann wandert die Kanzlerin langsam nach unten - Abgang Merkel, Auftritt Automobilindustrie.

Das Ganze vollzieht sich sehr gemächlich, niemand drückt aufs Tempo, Frau Merkel hat Zeit, es geht ums Beharren, ums Bleiben, darum, dass das optimistische hellfroschgrüne Lächeln möglichst lange präsent bleibt, bevor es von dem großen roten Auto nach unten weggeschoben wird. Logischerweise verschwindet bei diesem Abwärtsscroll zuerst der Mund und mit ihm das Lächeln aus dem Gesicht Merkels.

Einen Wimpernschlag lang sind nur noch die Augen zu sehen, und plötzlich scheint aller Optimismus wie weggewischt aus dem Gesicht. Diese Augen haben beschlossen, das Lächeln dem Mund zu überlassen. Aber auch das geht vorbei. Das dicke rote Ding ist stärker.

Bisschen gespenstisch, das Spektakel, um kurz vor sechs in der Frühe. Zu dem ganzen Wahlspuk rät mir Rebhuhn, mich mit Knoblauch zu immunisieren. Ich gehe jetzt ein paar Knochblauchzehen schälen.

Montag, 28. September 2009

The Day After


Endlich wieder Ruhe im Rahmen.

Und sonst?

Weiterleben nach dieser Devise.

Verkatert bin ich jetzt schon.

What a wonderful world.

Sonntag, 27. September 2009

Gewählt


Früh aufgestanden.

Himmlische Rauchzeichen gelesen.

Wählen gegangen.

Stimme an der richtigen Stelle versenkt.

Jetzt aber auch wirklich Schnauze voll,

und zwar gestrichen.

Blick nach oben.

Erste Hochrechnungen abwarten.

Samstag, 26. September 2009

Eau de Toilette


Sex sells, heißt es. Sex sells anything, heißt es unter Werbern, damit ließen sich sogar Produkte verkaufen, die völlig unsexy sind. Zum Beispiel Kloreiniger.
Gefunden habe ich diese australische Werbekampagne bei Animalnewyork. Beim ersten Hinschauen fand ich sie witzig, wegen der Reminiszenz an die Calvin-Klein-Obsession-Ästhetik. Und wegen des Slogans Now that's an Eau de Toilette. Dann fing die Kampagne an mich zu ärgern. Dann las ich den beißenden Blogeintrag dazu vom Copyranter und mir wurde klar, was mich ärgerte. Sarkastisch schreibt er:
And the company trumpets its products' smells, as opposed to their cleaning power, claiming: "our fragrances are complex aromas, and contain base notes, middle notes, and top notes, for a full sensory experience." Sensory, maybe, but not fucking sexual. And the base notes of cheekiness in the ads do not quite mask the top notes of sexism.
Genau. Das Witzige riecht sexistisch. Dann las ich weiter bei den Kommentaren, wo ein Leser meinte, an des Autors Humortoleranz appellieren zu müssen; er, der Autor, solle das alles nicht so eng sehen. Und las die Antwort vom Copyranter, voll des bösen Humors:
Where's the humorous hot topless woman caressing the fat ugly man with toilet brush execution?
Brilliante Replik. Der Autor ist weder humorlos noch prüde, dafür klug und schlagfertig. Und ätzend wie ein Premiumkloreiniger. Ach, würde er doch nur so eine gegen den Strich gebürstete Kampagne für 'Toilettenwasser' kreieren. Die Putzfrauen dieser Welt würden sich schieflachen. Und das Zeug kaufen. Jede Wette.

Freitag, 25. September 2009

Verblüht



Altweibersommer im Hinterhof.

Donnerstag, 24. September 2009

Igel hinterm Spiegel


Morgens bei Dunkelheit radzufahren ist so öd. Weil es nichts Interessantes zu sehen gibt. Weil es gar nichts zu sehen gibt, eben weil es so kuhfinster ist. Andererseits, zur Zeit ist gerade mal wieder in Sachen Sperrmüll schwer was los, die Leute entrümpeln reihenweise ihre Haushalte und in manchen Straßen wartet Hochinteressantes darauf, gescannt zu werden. Gottseidank hat die energiesparbewusste Stadtverwaltung hier und da noch ein paar Straßenlaternen stehen lassen. Die einzelnen Sperrmülldeponien sind morgens um halb sechs noch sehr aufgeräumt, mithin schnell zu durchflöhen.
Es interessierte mich ein halbhoher schmaler Spiegel, der gegen ein Mäuerchen lehnte und gut aussah. Ich näherte mich ihm, erkannte in ihm schemenhaft meine Beine, kam noch näher, um ihn anzufassen, sah jetzt nur noch meine Füße im Spiegel, und plötzlich war da dieses Geräusch. Wie von kleinen hektischen Trippelschrittchen, trippel trippel trippel. Nervös klang das irgendwie. Nicht nach Angriff, sondern nach Flucht. Das Geräusch kam exakt von dort, wo ich meine Füße sah. Einen Moment lang war ich sehr verwirrt, weil doch im Spiegel klar zu erkennen war, dass meine Füße sich gar nicht mehr bewegten; schließlich war ich ja vor Schreck über das Geräusch stillgestanden. Trotzdem schien das Fußgetrippel von dort zu kommen, wo meine Füße zu sehen waren. Kam es natürlich nicht. Es kam von hinterm Spiegel.
Die Neugierde war stärker als der Schreck. Hinter dem Spiegel hatte sich ein Igel versteckt. Er reagierte mindestens so verschreckt wie ich und rührte sich vor lauter Schreck nicht mehr von der Stelle, was mich wunderte, denn ich dachte immer, Igel machen sich rund und stachelig bei Gefahr im Verzug. Dieser Igel schien auf der Leitung zu stehen. Er machte gar nichts. Irgendwie mochte ich ihn.

Damit hätte ich es bewenden und dem armen Igel seine Ruhe lassen können. Aber nein. Das Ego war stärker als das Mitgefühl. Ohne nachzudenken, von einem dümmlichen Automatismus angetrieben, griff ich die Kamera aus der Jackentasche, fotografierte den kleinen Irrläufer und bereute es sofort. Das Blitzlicht hatte das ohnehin verschreckte Tier erst recht zu Tode erschreckt. Jetzt hockte der Igel am Boden, zitternd am ganzen Leib, jede einzelne seiner braunen Stacheln schien zu beben, die heftig pumpenden Atembewegungen waren deutlich zu sehen. Es zerriss mir das Herz.
Ich lehnte den Spiegel zurück an das Mäuerchen, um dem Igel den Schutz der Dunkelheit zurückzugeben. Obwohl er wirklich schön war, der Spiegel. Aber der Igel war schöner, in seiner ganzen Verletzlichkeit. Dann setzte ich mich wieder aufs Rad und versuchte, mir das schlechte Gewissen aus dem Leib zu radeln.

Im Restaurant traf ich Frau Übermop beim Aufstuhlen an und sagte zu ihr: "Stell dir vor, welches Tier mir gerade begegnet ist." Ohne nachzudenken oder ihre Arbeit zu unterbrechen meinte sie beiläufig: "Ein Wildschwein." Nein. "Ein Bär. Hieß er vielleicht Bruno?" Nein. Kleiner. "Ein Maulwurf?" Ich dachte an ihn und musste lachen. Tat gut. Es folgten Karnickel, Katze, Maus sowie die gleichmütig hingeworfene Bemerkung: "Wußtest du, dass vor Jahren mir nachts einmal eine Ratte von hinten auf die Schulter gesprungen ist?" Das hätte jetzt morgens um sechs nicht unbedingt sein müssen, aus meiner Sicht. Alles nein.
"Ein Igel", klärte ich sie auf. "Ach so", antwortete Frau Übermop und unterbrach ihre Arbeit, "stimmt, jetzt sind die Igel wieder unterwegs. Die suchen sich ihre Winterquartiere. Igel sind kluge Tiere, die wissen genau, jetzt kommen die harten Zeiten, und stellen sich drauf ein. Die Igel nehmen Signale aus der Witterung auf, die lassen sich nicht täuschen wie Menschen." Frau Übermop ist ländlicher Herkunft, auch wenn inzwischen ein Großstadtmensch aus ihr geworden ist. Ihre Jugend hat sie großteils auf dem Feld verbracht. Mit Igeln kennt sie sich aus. Mit Menschen auch.

Auf dem Rückweg war der Sperrmüll weg. Und der Igel in Sicherheit. Da bin ich mir sicher.

Mittwoch, 23. September 2009

Prekäre Plakate


Es kommt immer anders. Kaum meint einer, das letzte Wort zu haben, kommt der nächste und gibt seinen Senf oben drauf. Oder vielmehr unten drunter.
Während die CDU langsam nach unten sackt und Tag für Tag schmerbäuchiger anmutet, schwingt sich das Fußvolk in diskursive Höhen auf. Unsicher leben. Klingt prekär. Ist es auch. Finde ich.

Hauptsache, die Leute kommunizieren miteinander. Wenn es sein muss, auf dem Bauch der CDU.

Dienstag, 22. September 2009

Netzbetrieb


Den richtigen Zeitpunkt abwarten.

Den Aufschwung lostreten.

Social Network im September.

Montag, 21. September 2009

Knoblauch rockt


Knoblauch rockt.
Frisch importiert aus Sizilien.
In einem Postpäckchen an mich verschickt.
Von einer Bloggerin.
Rebhuhn heißt sie.
Hat mir Knoblauch aus Sizilien mitgebracht.
Sieben fette Knollen.
Hat sie einfach so gemacht.
Rebhuhn rockt.

Sonntag, 20. September 2009

Letzte Worte


Sicher leben.

Unsicher sterben.

Der Bürger hat das letzte Wort.

Samstag, 19. September 2009

Santa im September


Weihnachtsmänner im September nerven. Sofern sie aus Schokolade sind und im Supermarkt stehen. Noch nerviger sind Leute, die rumnölen, dass sie von September-Weihnachtsmännern im Supermarkt genervt sind. Also lassen wir das.
Es gibt eine zweite Kategorie von September-Weihnachtsmännern, die nicht nerven, sondern eher heiter stimmen. Auch bei ihnen handelt es sich um Hohlfiguren, jedoch nicht aus Schokolade und keinesfalls im Supermarkt anzutreffen. Dieser hier ist aus Keramik und harrt hinter einem Baum der Dinge, die noch kommen werden. Aufs Altenteil gesetzt. Der rechte Arm ist ab. Das Gewand mehr grün als rot. Abgewrackt, mit einem Wort, ohne die geringste Chance auf eine Prämie.
Zum Erbarmen, hat sich wohl der Gartenbesitzer gedacht und den altersschwachen Nikolaus so plaziert, dass er dessen Anblick nicht ertragen muss. So dass der Nikolaus jetzt immer mich anschaut, wenn ich an ihm vorbeiradle. Und wie er schaut! Aus merkwürdig wachen, leuchtend blauen Augen trifft mich ein fast durchdringender Blick. Der Typ lebt, ich schwöre es, mag er noch so abgewirtschaftet am Baum lehnen.
Als ich ihn heute von weitem erkannte, musste ich lachen, weil ich plötzlich das Gefühl hatte, er habe schon auf mich gewartet. Beim Näherkommen trafen sich unsere Blicke. Ich hörte, wie ich laut zu ihm sagte: "Na?". Da hat er, glaube ich, ein bisschen gegrinst.

Freitag, 18. September 2009

Sommer von hinten


Irgendwie ist es gerade wie Frühling.

Donnerstag, 17. September 2009

Harte Nuss


Sehen aus wie Haselnüsse.
Fühlen sich an wie Haselnüsse.
Lassen sich knacken wie Haselnüsse.
Ob sie auch schmecken wie Haselnüsse, kann ich nicht beurteilen, weil ich mich nicht traue. Womöglich schmecken sie gut, sind aber giftig. Weiß man ja nie. Heute mittag auf dem Balkon erblickte ein Besucher die Stachelflummies und rief aus: "Du, das sind Stechäpfel, hochgiftig, pass bloß auf!", was mich alarmiert zu Botanikus rennen ließ.
Dort fand ich ein Bild vom Stechapfel, Datura stramonium. Entwarnung. Es ließ mich beruhigt den Balkon wieder betreten. Danach warf ich noch einen Blick auf die benachbarten Fotos und siehe da, keinen halben Scroll weiter sah ich meine rätselhaften Stachelfrüchte abgebildet: Platanus x acerifolia, die sogenannte ahornblättrige Platane. Wie der Autor versichert, ist die Platane nicht giftig;
die Früchte sind außerdem so hart, dass kaum jemand hineinbeißen kann.
Nanu, dachte ich, pflegt der Autor Nüsse mit den Zähnen zu knacken? Oder meint er mit 'Früchte' das gelbgrüne Stachelgehäuse? Oder hatten die Leute früher einfach bessere Gebisse? Denn, so heißt es weiter:
Früher verwendete man die Früchte der Platanen in Wein getrunken bei Schlangenbissen und Skorpionstichen.
Oha, Respekt vor den wirkungsmächtigen kleinen Platanenbombern. Die machen groß und stark. Ich hebe die Stachelnussfrüchte besser noch eine Zeitlang auf, bestimmt helfen sie auch in Haselnussgeist getrunken bei Schweinegrippe.

Mittwoch, 16. September 2009

Geworfenheit


Fallobst kommt von Fallen. Fallobst ist heimtückisch. Am fiesesten ist Fallobst bei Dunkelheit morgens um zwanzig vor sechs: Erst fällt es einem auf den Kopf, dann fällt man vom Fahrrad und fällt in lauter bereits gefallenes Fallobst.
So fand ich mich heute früh sitzend wieder inmitten Hunderter kugeliger gelbgrünbrauner Stachelmonster, die den Boden nahezu vollständig bedeckten. Zu meinem grenzenlosen Erstaunen tat das alles kein bisschen weh, weder das Aufprallen der Stachelfrucht auf meinem Kopf noch der Sturz noch das anschließende Abtasten des Bodens, sprich der Stachelmonster, mit den Händen. Im Gegenteil, die Dinger fassten sich gut an. Weil diese komischen Stachelheimer zwar stachelig, aber von fleischiger Konsistenz sind und darum nachgiebig auf Druck reagieren. Prinzip Federkernmatratze, könnte man sagen. Die stacheligen Enden krümmen sich bei Druck elastisch weg wie kleine Löckchen.
Unter den Handflächen fühlte sich das gut an, teuflisch jedoch unter den Reifen. Kontrolle ade. Das Fahrrad hopste und eierte wie ein gedopter Feldhase über die gummiartigen Borstenknäuel und warf mich schließlich ab. Im Dunkeln vom Rad zu fallen ist gar nicht lustig. Dunkel bedeutet: wirklich dunkel. Ohne Laternenbeleuchtung. Kuhfinster. Ungut.
Aber die Früchte sind von bizarrer, eigensinniger Schönheit.
Noch bin ich ahnungslos, um was es sich dabei handelt. Im Frühsommer meinte ich immer, unter einem Ahornbaum durchzufahren, wegen der dunkelgrünen Blätter; aber ein Ahorn trägt nie und nimmer solche Früchte, meines Wissens. Fast glaube ich, es müssen exterrestrische Geschosse gewesen sein, mit denen ich da beworfen wurde.
Apropos bewerfen. Es ist vielleicht keine schlechte Idee, in Zeiten wie diesen immer so zwei, drei der lustigen Naturflummies mit sich zu führen. Falls mal gerade keine Katzenpissepistole zur Hand ist.

Dienstag, 15. September 2009

Fallobst


Was lange gärt, riecht niemals gut.

Trotzdem wunderschön.

Montag, 14. September 2009

Von Puppen und Putzlappen


Putzlappen gibt es ja viele. Aber beseelte Putzlappen? Gibt es nur einen, vielmehr zwei, und nein, das ist jetzt keine Anspielung auf das hier, sondern auf das hier. Hää?, würde spätestens jetzt der groovig durchgeknallte Maulwurf fragen, der von René Mariks rechter Hand beseelt wird. (Tipp: zuerst das Maulwurf&Frosch-Video anschauen, danach den Trailer zur DVD von René Marik.)
Also: Der Künstler gibt skurrilen Puppenfiguren einen Charakter, eine Stimme, einen typischen Bewegungsstil. Und lässt sie dann aufeinander losgehen. Das ist unglaublich witzig und intelligent gemacht. Das ist durchtrieben, boshaft und liebevoll zugleich.
Als vor kurzem der Trailer zur DVD erschien, war ich noch begeisterter: Der Schauspieler Marik gibt den Fahrer eines Tourbusses, der genervt die ganze abgedrehte Puppenmeute von einem Theater zum nächsten fährt. Mit an Bord sind auch zwei Putzlappen in Puppengestalt, die nicht so recht etwas miteinander anzufangen wissen. Der eine Putzlappen stellt sich vor 'Hallo, ich bin der Dominik', worauf der andere eine sehr spitze, zickige Putzlappenschnute zieht und gar nichts sagt. Leider ist die Szene im Trailer geschnitten, so dass die beiden beseelten Putzlappen nur ganz kurz zu sehen sind. Zu meinem großen Bedauern, denn ich liebe diese zwei Viecher und wollte die ganze Zeit schon dringend wissen, was die wohl in voller Länge so treiben.
Umso mehr freute es mich heute, als ich dies zu lesen bekam:
Wie gut das Skizzenhafte bei ihm funktioniert, zeigt der Teil von René Mariks Programm, in dem die Lappen auftauchen. Es sind einfach nur zwei Putzlumpen, in die er seine Hände steckt, so daß sie spitze Schnauzen bekommen und zu seltsamen Lebewesen werden. "Also die Parteien sind ja auch alle gleich", sagt der eine Lappen. "Wem sagen Sie das", antwortet der zweite. "Weiß nicht", sagt der erste.
Ah. Wunderbar. Putzlappen und politische Meinungsbildung.

Sonntag, 13. September 2009

Zum Schießen


"Kommst du heute abend zum Duell-Gucken?", wurde ich am Telefon eingeladen, "es gibt Schnittchen und Bier." Alle Welt scheint dem TV-Politgeharke entgegenzufiebern, Stullen werden geschmiert, Salate kreiert, Bier kaltgestellt. Morgen wird alle Welt darüber diskutieren wollen, und wer da nicht mithalten kann, ist selbst schuld, weil er am Abend davor die Simpsons geguckt hat statt dem staatstragenden Showdown beizuwohnen. "Danke", lehnte ich höflich ab, "aber bei mir gibt's heute abend eine Simpsons-Session mit Pflaumenmus und Mirabellenkompott, jemand bringt Vanilleeis mit." Ich erntete Unverständnis - womöglich wegen des fehlenden Bieres? -, aber das macht nichts.
Und selbst wenn die gesamte Nation sich heute um 20:15 Uhr ums Lagerfeuer setzt, um Wahlkrampf live zu erleben: Spätestens um halb neun werden die ersten abwandern zu dem, glaube ich, einzigen großen Sender, der programmatisch aus der Reihe tanzt. Weil sie bei Steinmeiermerkel eingeschlafene Füße bekommen haben. So gegen neun werden die Schnittchen zu Ende sein, nicht jedoch die endlose Schwadronade der beiden Duellanten; ab dann wird sich die verzweifelte Wanderbewegung auf die Einschaltquote der Simpsons nachhaltig auswirken. Möchte ich drauf wetten.
Umgekehrt glaube ich kaum, dass eine nennenswerte Wanderung weg von den Simpsons stattfinden wird, warum sollten die Leute auch. In meinem Fall wäre ein Umschalten aufs Duell schon deshalb unverantwortlich, weil die Gefahr viel zu groß wäre, dass eine ärgergesteuerte Ladung Pflaumenmus auf den Bildschirm träfe. Trüfe? Egal. Jedenfalls ist mir mein selbstgemachtes Pflaumenmus dafür zu schade. Mein oller Fernseher ebenfalls.

Wenn, dann müssten die Berliner Darsteller - am besten live und ungeschützt - mit etwas Effektivem beschossen werden, worauf der Schütze selbst leichten Herzens verzichten kann. Was könnte man da nehmen? Mir fiel nichts ein, zumindest nichts Jugendfreies. Ich las dann ein wenig Zeitung im Netz, um auf andere Gedanken zu kommen. Mit dem Ergebnis, dass ich immerfort nur noch an das eine dachte. Weil nämlich der Sänger Funny van Dannen sich ebenfalls einschlägige Gedanken gemacht hat zur Praxistauglichkeit von Munitionen, abgefeuert auf
das ganze unsympathische Personal, das sich in der Wirtschaft und Politik tummelt.
Diese Unsympathen, lässt van Dannen uns in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau wissen, sollten am wirkungsvollsten mithilfe einer Katzenpissepistole niedergestreckt werden. Ganz richtig, Katzen-pisse-pistole. Sagt Funny van Dannen. Sagt er nicht nur, singt sogar ein Lied drüber. Mit so ganz sanfter Stimme und musikalisch entspannt, fast schläfrig dahinplätschernd - aber der Text, oh la la, ich meine, auf Katzenpisse als Kampfstoff muss man erst mal kommen. Grandios, die Idee.
Überhaupt hat der Mann interessante Ansichten. Vor Jahren gab es einen Song von ihm mit dem aussagestarken Titel Ich will den Kapitalismus lieben, aber ich schaffe es einfach nicht. Auch so ganz verträumt dahingeträllert, aber ein Bolzen von Text. Gegen Ende des Interviews antwortet er auf die Frage, ob er als Liedermacher die Krise spüre:
Vielleicht gibt es bald Liedermacher-Konzerne mit angestellten Textern und Komponisten, die dann für Hunderte von Liedermachern Texte und Melodien schreiben.
Ich kann mir förmlich seine sanfte, unaufgeregte Stimme vorstellen, mit der er dieses Inferno ausmalte.

Ach ja: Auf van Dannens neuer CD fand sich ein Song mit dem Titel Simpsonsplakat. Potzdonnerdreifachtausend. Zufälle gibt's. Gesungen wieder mit dieser melancholisch-beiläufigen, fast schüchternen Stimme. Er singt davon, wie er seine Freundin mit einem Simpsonsplakat als Geschenk überraschen will und sie beim Fremdgehen erwischt. Oh je. Wenn ich könnte, wie ich wöllte, täte ich den Funny van Dannen am liebsten anrufen und ihn fragen: "Kommst du heute abend zum Simpsons-Gucken? Es gibt Vanilleeis mit Pflaumenmus."

Samstag, 12. September 2009

Flaschengeist


Was würde ich mit einer großen Kiste selbstgepflückter Haselnüsse anfangen? Ganz klarer Fall, Nutella draus machen. Einen Nutellavorrat für den Winter anlegen. Und viele Tüten mit Studentenfutter befüllen, für die harten Zeiten. Viel mehr fällt mir nicht ein. Wie ich mich kenne, würde es eine ganze Zeitlang dauern, bevor ich mich zu der Operation Nutella aufraffen würde, und bis dahin hätte ich alle Haselnüsse bereits verputzt und mir so vermutlich viel Sauerei in der Küche erspart.
Heute, nach einer Woche destillierten Schweigens, meldete sich jener haselnuss-sammelwütige Leser wieder zu Wort mit einem Foto, das sein fortgeschrittenes Knowhow in Sachen Nüsseverarbeitung dokumentieren und sein Schweigen erklären sollte. So etwa: Gut Ding will Weile haben.

Pah. Wenn die Zeit reif ist und die Haselnüsse ebenso, werde ich ein tolles Foto von einem Riesenglas Nutella hier ins Blog stellen und alle werden sagen, boah, die weiß, wie man aus Haselnüssen Nutella macht.

Freitag, 11. September 2009

Donnerstag, 10. September 2009

Bauchentscheidung

Schweinebauch war gestern. Seit heute macht sich knatschgelbe homerische Leibesfülle zwischen all den drögen Politpappen breit; urplötzlich ein Flair von Heiterkeit inmitten der täglich anschwellenden Tristesse.


Nur noch drei Tage, dann wird die Sonntagsfrage lauten: Was guckst du? Das TV-Duell der, ehm, Politgiganten? Oder den Film Die Simpsons? Mein Votum steht: etwas Gutes für den Bauch. Da hat auch der Kopf etwas davon. Die Simpsons kommen.

Mittwoch, 9. September 2009

Schweinebauchwerbung


Jetzt kommt sie also. Sie kommt! Als ob sie nicht schon längst da wäre.
Von vorne, von hinten, platt am Boden liegend, mal kraftmeiernd, mal angekränkelt - seit Wochen steht sie überall im (Rad)Weg rum, nimmt Platz weg und grinst sich dabei einen. Und nun will sie auch noch kommen? Mir geht es nur noch ums Entkommen. Und nein, ich merkele hier nicht rum, denn längst weiß ich, dass sie alle kommen wollen,
alle, und dazu brauchen sie viel, viel Platz, denn sie brauchen viel, viel Aufmerksamkeit, deswegen sind ihnen Sicherheit und Funktionalität des öffentlichen Verkehrsraumes wurschtegal, daher stellen sie sich einfach dort hin, wo es anderen am meisten wehtut, immer nach dem Motto: Werbung, die stört, wird wenigstens wahrgenommen. In meinen Augen das verkommenste, verhurteste Prinzip heutiger Reklamestrategien.
An den großen Kreuzungen, wo die Politwerbeschlacht in vollem Gange ist, lässt sich unschwer erkennen, welcher Werbegeist hier ästhetisch Pate gestanden haben muss: Es ist hässlichster, billigster Schweinebauch. Hauptsache, es stört.

Dienstag, 8. September 2009

Der Grillproll

Lauwarmer Spätsommerabend, spontanes Grillen auf dem Balkon. Hungrig sitzen wir in den Liegestühlen und starren tiefsinnig in die zögerliche Glut. Dieses gemeinsame Versunkensein in den Anblick von Feuer entspannt ungemein. Wir unterhalten uns über Themen wie Wahlkampf, Würstchenqualitäten und Wirtschaftskrise, und plötzlich ruft der Gast eindringlich: "Wir brauchen mehr Kohle!". Fand ich ebenfalls und dachte dabei ans Geld, er dagegen ans Grillgut. Er sprang auf, griff nach der Holzkohletüte, schüttete nach, ich schaute tiefsinnig zu.
Grillproll, las ich auf der Tüte. Grillproll. Stand da. Aufgedruckt. Holzkohle von Grillproll. Impulsiv entfuhr mir ein lautes, betontes "Grill-proll!", was den Gast zunächst befremdete, bezog er doch den Ausruf auf seine Person anstatt auf die Tüte. Wie hätte er auch wissen können, dass zwei seiner Finger soeben einen Profi in einen Proll verwandelt hatten.
Der Abend wurde dann noch richtig lustig. Und die Würstchen schmeckten großartig.

Montag, 7. September 2009

Rad ab

Der hat wohl ein Rad ab, geht eine gebräuchliche Redensart. Gemeint natürlich im übertragenen Sinne, etwa wie Bei ihm ist eine Schraube locker, um in der maschinell-technischen Metaphorik zu bleiben, oder auch Sie hat nicht mehr alle Tassen im Schrank, eine Redensart traditionell-häuslicher Provenienz. Beim Googeln nach dem metaphorischen Umfeld von Rad ab stieß ich auf die Universität Oldenburg, Fachbereich Psychologie, und habe viel gelernt und gelacht.
Dort findet sich nämlich zum Thema Metaphernanalyse ein so erhellendes wie erheiterndes Referat. Es geht um die metaphorische Alltagsumschreibung von Krisen- und anderen seelischen Zuständen, wo 'die gesuchten psychischen Extremzustände in Bildern von beschädigten Werkzeugen oder Maschinen benannt werden'. Kennt man ja: Beim einen rappelt es, der zweite dreht durch, der dritte tickt nicht richtig und wird ebendrum in Bälde wohl ein Rad ab haben. Ich kann mir die Heiterkeit vorstellen, welche die Studentin beim Vortragen ihres Referates ausgelöst haben dürfte:
A hat ein Rad ab,
B hat 'ne Panne,
bei C ist die Luft raus,
D ist überdreht,
E hat überhaupt nicht geschaltet,
F ist ins Schleudern gekommen,
G stand unter Dampf, den er aber nicht ablassen konnte,
H hat Gas gegeben,
I kriegt die Kurve nicht.
Zuweilen ist man ganz überrascht, wenn einem bei all dem gewohnheitsmäßigen Metageschwurbel mal ein wortwörtlicher Sinnzusammenhang unterkommt. Wenn beispielsweise infolge eines abben Rades eine Panne sich ereignet, das Fahrzeug ins Schleudern kommt und aus der Kurve fliegt und somit die Luft aus allem raus ist. Es ist nämlich so: Der Flaschenboy hat ein Rad ab, und zwar tatsächlich. Ich meine, gesponnen hat er schon immer, der Flaschenboy, aber jetzt hat er, ganz unmetaphorisch, die Grätsche gemacht. Einseitiger Radbruch. Materialschwäche. Maroder Kunststoff, fürs Kaputtgehen konstruiert. Dummheit auf Rädern.
Ohne Räder sieht der Taugenichts noch dümmer aus. Ein Flaschenboy ohne Räder ist wie ein Ackergaul ohne Hufe, sprich zu nichts zu gebrauchen. Beide fressen sich voll, der eine mit Heu, der andere mit leeren Flaschen, dann stehen sie vollgefressen rum und rühren sich nicht vom Fleck; Luft raus, sozusagen. Währenddessen Mrs. Mop mächtig unter Dampf stand, den sie aber nicht ablassen konnte.
Als Problemlöser in der Not erwies sich ein solider Sackkarren alter Schule: Stahlrohrgestell, Vollkautschukräder, null Kunststoff. Der wuppt das dumme Ding auf seine Schaufel, bringt es in stabile Schräglage, der Rest ist bequemes Schieben. Wobei, aus der Perspektive des Flaschenboys ist es Geschobenwerden - er hockt halt radlos da vorne drauf und lässt sich von mir wie im Rollstuhl durch die Gegend kutschieren. Das Ganze sieht ziemlich von der Rolle aus, um im Bild zu bleiben, funktioniert aber gut. Über den Anblick haben sich die Jungs von der Müllabfuhr prächtig amüsiert; "Mülltonnentaxi", meinte der eine, der andere sagte was von "Pflegestufe", während der dritte nur den Kopf schüttelte und ein paar Mal "krrrass!" hervorstieß. Ich gab dann Gas, kriegte gerade noch die Kurve und konnte so doch noch ein bisschen Dampf ablassen.

Sonntag, 6. September 2009

Volksnähe


Wahlkampf à la carte:

Stubentiger...

...in Kraftbrühe.

Samstag, 5. September 2009

Sammler unter sich

Man freut sich ja immer, wenn sich herausstellt, dass jemand anderer den gleichen Spleen hat wie man selbst. Je abgedrehter der Spleen, desto größer die Freude.
Beispielsweise wird meine Selbstversorgungsmarotte vom näheren Umfeld als einigermaßen spleenig beurteilt; ich begann mich schon wie ein pflaumenpflückender Sonderling zu fühlen. Groß war daher die Freude, als ein allnächtlicher Leser meines Blogs mir dieses Foto schickte:

Er sei, so schreibt er, jetzt auch auf den "Selbstverpflegungstrip" gekommen. Mutter Natur habe direkt hinter seinem Arbeitsplatz einen prächtigen Haselnussbaum wachsen lassen; den gedenke er fortan täglich zu plündern. Die Sammelleidenschaft habe ihn unentrinnbar gepackt.
Ein Seelenverwandter also. Einer, der dieses Gefühl kennt, zuhause voller Befriedigung auf die selbstgefüllten Kisten und Körbe zu blicken und sich zu freuen auf die weitere Verarbeitung. Welcher allerdings, wie der Nüssesammler schrieb, im Wege stehe, dass er keinen Nussknacker besitze. Nun kann man sich meiner Erfahrung nach den Kauf eines Nussknackers schenken, weil die Dinger verlässlich kaputt gehen. Ich riet zum Gebrauch einer passenden Zange, die hat man eh im Haus, die ist robust, die kann Haselnüsse fest anpacken, die geht nicht kaputt.
In meinem Haushalt gibt es die passende Zange, aber noch keine Haselnüsse. Morgen werde ich ausschwärmen.

Freitag, 4. September 2009

Verstärkte Schauerneigung


Ziemlich wetterfühlig zur Zeit, mein Blog.

Ist aber auch kein Wunder, wo es dermaßen den Bach runter geht.

Donnerstag, 3. September 2009

Over the Rainbow


Vor einer Stunde habe ich einen phantastischen Regenbogen kommen und gehen sehen. Ich saß da mit offenem Mund und kriegte pathetische Gedanken. Nicht nur ich. Neben mir seufzte es tief und vernehmlich, die dazugehörige Stimme hauchte ergriffen: "Ein Regenbogen ist immer so etwas Einmaliges!" Unter normalen Umständen hätte es mir vor so viel Verbalparadox die Socken ausgezogen, jedoch, unterm Einfluss des Regenbogens empfand ich nichts als tiefes Einvernehmen. Wieso ist man beim Anblick eines Regenbogens eigentlich so geneigt, auf höchstem Pathosniveau zu sinnieren?
Weil es dafür eine höchst pragmatische Erklärung gibt:
Einen Regenbogen, der eine Viertelstunde steht, sieht man nicht mehr an.
Johann Wolfgang von Goethe

Mittwoch, 2. September 2009

Hängende Gärten


Zum Abhängen.

Dienstag, 1. September 2009

Aufwärmen

Warm anziehen hieß das Stichwort. Neulich war das ja mehr so allegorisch gemeint gewesen, aber heute früh nahm ich es wortwörtlich. Fleecegefütterte Winter-Fahrradhandschuhe, fleecegefütterte Fahrradhose mit extra Kälteschutz fürs Becken, Anorak mit hochgeschlossenem wattiertem Stehkragen. Und ja, in den Nachrichten hatte es geheißen, dass in vier, fünf Stunden wieder die 30-Grad-Marke gekratzt werden würde. Verrückt.
Stockdunkel ist es bereits seit Wochen um halb sechs in der Frühe. Als ob das nicht schon grauslig genug wäre, ist es seit gestern auch noch kalt. Es ist nicht kühl oder frisch - es ist kalt. Saukalt. Gestern habe ich erbärmlich gefroren. Heute also machte ich mich winterfest, saß vermummt auf dem Rad, stellte mir vor, dass in nur drei Stunden es mir sogar in Jeans und T-Shirt zu warm werden würde und merkte, dass ich außerstande war, es mir wirklich vorzustellen. Es überstieg schlichtweg meine morgendliche Vorstellungskraft. Mein Organismus war von Kopf bis Fuß auf frühen Wintereinbruch eingestellt und wollte von nichts anderem etwas wissen.
Zwei Stunden später fing ich in Jeans und T-Shirt an zu schwitzen. Fünf Stunden später genoss ich den warmen Fahrtwind auf der Haut beim Radfahren durch die aufgeheizte Stadt. Versuchte mir vorzustellen, wie sich das heute früh angefühlt hatte, als ich von Dunkelheit und Kälte umfangen war. Es ging nicht. Es war mir absolut unvorstellbar. Verrückt.
Eben saß ich ärmellos in einem Biergarten in der immer noch schwülwarmen Nachtluft und erzählte von meiner kälteresistenten Funktionskleidung. Die anderen kriegten Schweißausbrüche und starrten mich ungläubig an. Fleece. Wattiert. Gefüttert. Es war ihnen absolut unvorstellbar. Der Witz war: mir selbst ebenso, in diesem Moment. Es handelte sich aber auch um einen Biergarten ohne Heizpilze. Schon verrückt.