Dienstag, 16. Juni 2009

Dummheit auf Rädern

Katastrophe. Der neue Flaschenboy ist da. Der alte (links) wendet sich mit Grausen.
Der neue hat den Namen Flaschenboy nicht verdient. Kein Mensch nennt ihn so, alle sagen "das Ding" zu ihm. Bei Frau Übermop heißt er "das komische Ding", für Mrs. Mop ist er "das dumme Ding". Frau Übermop findet, er sieht komisch aus. Mich interessiert die Optik weniger als die Funktion, schließlich muss ich mit dem dummen Ding durch die Gegend eiern. Anders kann man es nicht nennen. Apropos, das mit den Eierkartons zum Abdichten des (alten) Flaschenboy-Bodens ging natürlich voll in die Hose, um im Bild zu bleiben. Oder halb, um korrekt zu sein: Statt eines gleichmäßigen Rinnsals ließ der Gebrechliche nun lauter unregelmäßige Pfützchen hinter sich. Es war nicht mehr vertretbar. Er musste aufs Altenteil.
Jetzt also ein neuer. Er ist das Dümmste, was mir je über den Weg gelaufen ist. Er ist ein taumelndes Nichts. Weil er nämlich kein Eigengewicht hat. Oder so gut wie keines. Und damit keine Persönlichkeit. Klingt jetzt für Uneingeweihte vielleicht ein wenig haarsträubend, ist aber so. Ich meine, wenn ich einen (gescheiten) Flaschenboy hinter mir her ziehe, will ich sein Gewicht spüren; ich will nicht spüren, dass da nichts ist. Er kriegt einen kleinen Tritt, dadurch neigt er sein Gewicht meiner Hand entgegen und lässt sich mühelos ziehen (wir reden jetzt nicht von Vulkankratern auf der Straße). Prinzip Hackenporsche eben.
Bei dem neuen spürt man gar nichts. Als ich ihn das erste Mal unten leicht angekickt habe, fiel er einfach um. Rollte nach hinten weg und peng. Ihm fehlt jegliche Statik, oder nennt man das dann schlechte Statik? Während der alte Flaschenboy sich aus jedweder labilen Position immer wieder von selbst zurechtgeruckelt hat (gut, ich musste halt immer so lange warten, aber es hat funktioniert), reagiert das neue Ding in egal was für einer labilen Position immer nur mit einem: Es fällt um. Der alte blieb dauernd stehen, der neue fällt dauernd um. Keine gute Entwicklung.
Wozu der vielen Worte, das Bild oben sagt alles: Man betrachte (links) die breite Radachse und bekommt ein Gefühl für die Stabilität und den tiefliegenden Schwerpunkt des Good Old Boys. Seine Räder liegen weit auseinander und seitlich des Containerbodens. Bei dem neuen Ding stehen die Räder viel enger und unterhalb des Bodens. Kann ja nicht gut gehen. Von der Radqualität selbst will ich gar nicht erst anfangen - ich sage nur: Massivgummi versus irgendein obskurer Hartkunststoff. Letzterer mit null Dämpfungsvermögen beim Rollen über Stock und Stein; obendrein ein krasser Sound, so kratzig-schabend-schauerlich und irgendwie nicht von dieser Welt. Mit welcher ich für heute fertig bin. Weil aus dem bisher so fidelen Flaschen-Rumgekarre ein ganz und gar freudloses Gehampel geworden ist. Aus dem gemütlichen Haustier ein überreaktiver Fremdkörper. Ich hör ja schon auf.
Einer geht noch. Irgendwie sieht man seiner Physis
die Dummheit an, finde ich. Frau Übermop hat wieder mal recht. Architektonisch nachgerade komisch, oder? Ein Riesenkorpus auf zwei winzigen Füßchen. Unsicher auf den Beinen. Erkennbare Tendenz zur Schlagseite. Kann ja nicht gut gehen. Dummes Ding.

2 Kommentare:

  1. 1 danke fürs löschen.
    2 das dumme ding ist wirklich sehr wenig gut proportioniert. sieht man.
    3 konnte gestern nicht mehr hier lesen, da ich bis 24.30 gearbeitet habe ^^.

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  2. das haben Sie jetzt sehr diplomatisch ausgedrückt, "sehr wenig gut proportioniert", ich finde, das Ding gehört ins *Museum für Fehlkonstruktionen - Dinge, die kein Mensch braucht* :).
    Das nächste dumme Ding ist übrigens schon im Landeanflug.

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