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Auf dem Rückweg vom Container verhält sich der Flaschenboy immer ganz handzahm, kein Wunder, da muss er nur noch sein Eigengewicht tragen. Er wackelt und tänzelt dann so rum, bleibt aber im Großen und Ganzen fügsam. Gutgelaunt halt irgendwie, genau wie ich auf dem Rückweg.
So, das war die lange Einleitung zum eigentlichen, aktuellen, traurigen Thema dieses Posts. Seit heute sieht es nämlich so aus, als ob die Tage
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des betagten Flaschenboys gezählt sind: Sein Boden ist durchgerostet. Infolgedessen ist er undicht geworden. Infolgedessen lässt er auf dem Weg zum Container eine feuchte Spur hinter sich (Flüssigkeitsreste aus Leerflaschen). Infolgedessen muss er aus dem Verkehr gezogen werden. Sagen alle. Gut, ich seh's natürlich ein, weil, wie schaut das auch aus, wenn Mrs. Mop jeden Morgen mit einem inkontinenten Flaschenboy durchs Viertel tingelt. Darum habe ich heute, als Erste-Hilfe-Maßnahme, den maroden Boden von innen mit einem dieser quadratischen Eierkartons ausgekleidet.
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Ob auch abgedichtet, wird sich morgen zeigen. Jedenfalls laufen Verhandlungen mit der Stadtreinigung wegen Bereitstellung eines neuen Flaschencontainers. Am Telefon drohten die von der Stadtreinigung bereits mit "neuartigen, viel handlicheren Modellen". Ich weiß gar nicht, was die wollen, der - mein - Flaschenboy ist doch nicht unhandlich. Bisschen schwerfällig, ja, bisschen altersschwach, gut, aber ansonsten ein grundsolider gemütlicher alter Brummer, an den ich mich irgendwie gewöhnt habe, und das nicht ungern. Wie gut, dass gerade heute der große halbwelke Restaurantblumenstrauß entsorgt werden musste.
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