Der gestrige Post verdient einen Nachtrag:
Der dort verlinkte Zeitungsartikel bezieht sich auf die amerikanische Publizistin Barbara Ehrenreich und ihr kürzlich erschienenes Buch "Smile or Die" (Lächle oder stirb). Der Buchtitel greift das Diktat des sogenannten positiven Denkens auf, wie es der an Brustkrebs erkrankten Autorin aus der Brustkrebs-Community entgegenschlug. Gegen dieses Diktat wehrt sie sich.
Dabei beschränkt sich ihre Abneigung gegen die Kultur des Zwangsoptimismus nicht auf den Bereich der individuellen Lebensführung; wann immer die Formel 'positives Denken' institutionell verabreicht wird (also beispielsweise in der Wirtschaft, der Politik, am Arbeitsplatz), sieht Ehrenreich einen höchst wirksamen Mechanismus zur sozialen Kontrolle am Werk: lächelnd in die Leibeigenschaft, sozusagen. Schlägt das 'Positive' ins Euphorische, ja Wahnhafte um, kommt eine internationale Finanzkrise dabei heraus.
In diesem animierten Film widmet sich die Autorin den dunklen Seiten des positiven Denkens -
- die von dem Zeichner Matthew Taylor auf beinahe irritierend leichtfüßige Weise ins Bild gesetzt werden. Man kann ihm zuschauen, wie er zu den gesprochenen Worten von Barbara Ehrenreich schreibt und zeichnet.
"Vielleicht gibt es gar keinen Grund, positiv zu sein. Vielleicht sollten Sie lieber zornig sein? Ich denke, es gibt in dieser Welt einen Platz für Zorn."
Barbara Ehrenreich
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