Heute ist wieder mal ein großer Tag. Einer dieser großen Tage, an denen die europäische Führungsspitze sich in Brüssel trifft, nämlich zu einem Gipfel, und wer bei 'Gipfel' an 'Berg' denkt, liegt insofern richtig, als am Ende des Tages der kreißende Berg wieder mal ein kleines Mäuschen gebären wird.
So richtig durchblicken tut bei dem ganzen EU-Finanz-Gewurschtel schon lange keiner mehr, obwohl immer noch einige so tun als ob, dies aber nicht wirklich glaubwürdig rüberbringen können, weshalb man als Normalbürger sich sein eigenes Bild macht,
- wie ja überhaupt kreative Visualisierungen dem gemeinen Normalo erst halbwegs ein Verständnis dessen ermöglichen, was da eigentlich abgeht.
Zum Beispiel die bildkräftige volkstümliche Redensart von "Kick the can!", was nicht etwa zu verstehen ist als Aufforderung von Frischobst- und Gemüsefans, die olle Konservendose aus der gesunden Ernährung zu verbannen, sondern an ein Kinderspiel erinnnern soll. Ein Kinderspiel, was Kindern großen Spass macht, jedoch ziemlich albern wirkt, wenn es von Erwachsenen gespielt wird, und noch alberner, wenn Politiker sich ihm mit wachsender Begeisterung hingeben.
"Kick the can down the road!" heißt das Spiel in der erwachsenen, also finanzkapitalistischen Version, bei dem allmählich das Ende der Straße (frei übersetzt: Ende der Fahnenstange) in Sichtweite gerät.
Wir nähern uns dem Endspiel dieses Abschnitts der europäischen Staatenkrise: Die Anzahl an Eimern, welche jetzt die Straße runtergekickt werden müssen, wäre selbst für den linken Fuß eines Lionel Messi eine echte Herausforderung. (Lionel Messi ist der amtierende Weltfußballer des Jahres.)
Heute also wieder mal großer EU-Kick-the-Can-Tag. Den wollen wir uns mit einem angemessenen Groove wenigstens halbwegs erträglich gestalten.
Can you kick it? Yes you can. On the wild side.
Keep Talking Greece - Greece Rescue Draft: 14 Points “Marshall Plan” or “Merkel Doctrine”
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