Fast sieht es so aus, als ob es zur Zeit keinen Grund gibt, ins Kino zu gehen. Es ist auch so genug los in der Welt. Und erst in Europa! Da fällt ja gerade so ziemlich alles auseinander, und als Europäer sitzt man in der ersten Reihe und bekommt die berüchtigte Genickstarre, weil man einfach zu nah dran sitzt und allmählich den Überblick verliert.
Etwas mehr Distanz tut da richtig gut, habe ich festgestellt; einfach mal nachschauen, wie das außereuropäische Ausland das hiesige Gerangel ums liebe Geld beobachtet, kommentiert und vergleicht - nämlich mit einem gewaltigen Dampfkochtopf:
"In der Gebrauchsanleitung steht, dass der Kochtopf explodieren wird, wenn der Druck zu groß wird...wieviel mehr an Druck der Topf noch aushält, sei dahingestellt, aber der Zeiger ist eindeutig im roten Bereich und der Topf droht jederzeit zu explodieren."
So kommt es mir auch vor. Nicht widersprechen würde ich auch dem Euro-Kommentar jenes Lesers bei Mish, der meint, "there is too much shit going on to even give a fuck any more. giving a fuck is becoming more difficult each day." Der Mann hat recht.
Wer nun als Europäer wirklich großes europäisches Kino sehen möchte, sollte unverzüglich seinen Blick über den Teich lenken. Von dort hat William Banzai das unselige Treiben in Euroland verfolgt - nicht nur verfolgt, sondern verfilmt. Herausgekommen ist eine furiose Reminiszenz an europäische Kinofilmklassiker; von Italowestern bis Deutscher Autorenfilm ist alles dabei. In der Hauptrolle: Angela Merkel.
Ein paar Kostproben:
"The Good, The Bad, and Italy""Angela Merkel in Greecarraldo...der Film von Werner Herzog...starring: Klaus Kinski, Claudia Cardinale, Nicolas Sarkozy""The Bailout Hack of Notre Dame"
Mein absoluter Favorit:
"Merkel on the Disoriented Express" (in Anlehnung an die Verfilmung des Kriminalromans 'Mord im Orient-Express' von Agatha Christie)
Muss man gesehen haben. Prädikat: wertvoll.
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