Weihnachtszeit ist Naschzeit.
Es begab sich aber zu der Zeit, dass der Internationale Tag des Gummibärchens begangen wurde (bereits gestern, aber da war ich zu sehr mit anderweitigen Naschereien beschäftigt). Um korrekt zu sein, der Gummibär feierte gestern seinen 90. Geburtstag, was mir glatt entgangen wäre, hätte nicht der Deutschlandfunk um kurz nach fünf Uhr (morgens!) ein Gummibärchen-Featurchen gesendet, das mein Herz erwärmt und meine Sinne wachgekaut hat.
Da war nämlich zu hören, dass der Gummibär vor 90 Jahren in einer privaten Waschküche das Licht der Welt erblickt hatte. Jawohl, in einer Waschküche! Dort hatte der geniale Vater aller Gummibärchen in Ermangelung anderer Zutaten (Gelatine kam damals offenbar noch nicht aus der Steckdose) eine dubiose Zuckersudpampe zusammengebraut und siehe, ein kaubarer kultiger Bär ward geboren; zwar nicht auf Heu und auf Stroh, sondern im Waschkessel unter ständigem Umrühren, woraus wir lernen, dass der betagte Naschbär ganz früher mal ein junger Waschbär gewesen ist, der wiederum mit dem modernen Haschbär nichts, aber auch gar nichts zu tun hat.
Radiohören bildet. So war zu erfahren, dass der stets zu innovativen Spässen aufgelegte deutsche Traditionsbärenhersteller vor ein paar Jahren - just zur Weihnachtszeit - auf die schräge Idee gekommen ist (er muss wohl ein paar Bärchen zu viel genascht haben), die komplette Heilige Familie in Gummi nachzubauen, samt Krippe, Krippeninhalt, Ochs, Esel und allem Drum und Dran. Ist das nicht niedlich? Ist es nicht, jedenfalls nicht für die katholische Kirche, die das Gummikrippenspiel überhaupt nicht niedlich fand, sondern verwerflich und infolgedessen Sturm lief. Leider hat der Bärenvater mit weichen Gummiknien reagiert und den unheiligen süßen Stall ganz schnell wieder zu Zuckersud eingeschmolzen. Sonst wär' der Bär los gewesen - wie, die Heilige Familie zum Vernaschen? Geht gar nicht. Noch dazu aus Gummi, also bitte. Denn wie heißt es so treffend? Ihr Kinderlein, kommet.
Und Erwachsene ebenso.
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