Samstag, 5. Dezember 2009

Jagdfieber


Heute nacht war Partytime im Hause meines Gastgebers, was ich insofern mitbekommen habe, als heute früh um halb sieben - da klingelte mein Wecker - die verbliebenen Gäste gerade ins Bett gingen. Zu letzteren zählten auch die beiden Katzen, die sich, erschöpft vom Feiern, zu Füßen des Gastgebers einrollten und auf der Stelle wegratzten. Kurz vor dem Einschlafen murmelte er, der Gastgeber, mir noch zu: "Nicht erschrecken, die Kätzchen haben ein bisschen gewütet."

Argwöhnisch inspizierte ich die kritischen Ecken, war auf alles gefasst und entdeckte dann die von den Kätzchen bevorzugte Partylocation: das Bad. Im Badezimmer steht ein sogenannter Toilettenpapiervorratsspender. Wegen der Party war er vorsorglich mit vier übereinander lagernden Rollen gefüllt worden, was den lieben Kätzchen offenbar nicht entgangen war. Abseits vom Partytrubel haben sie - findig, wie Katzen nun mal sind - den Klopapierturm als Kratzebaum missbraucht, ihn damit zum Einstürzen gebracht und es geschafft, daraus eine endlose Meterware herzustellen, diese akribisch zu zerfetzen und die Mikropartikel gleichmäßig im ganzen Bad zu verteilen. Es muss hoch hergegangen sein. Kein Wunder, dass die Miezen heute früh so platt waren.

Ich steckte dann noch kurz den Kopf durch die Schlafzimmertür des Gastgebers und fragte den Wegdämmernden höflich, ob er vielleicht eine Putzfrau brauche für die Hinterlassenschaften seiner Haustiere? Hrrmphh, kam es aus den Kissen zurück, "kümmere du dich um deine Mäuse!" Okay. Heute ist letzter Mäusejagdtag. Endspurt. Nochmal alles geben. Und dann alles mitnehmen. Von Katzen lernen heißt Jagen lernen.

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