In Amerika scheint sich ein neues Virus auszubreiten.
Befallen davon sind weder Gurken noch Sprossen; vielmehr sprießt ein Ableger der Spanischen Revolutionsgrippe, lateinisch Virus Indignandus, spanisch Indignado, englisch Indignant (deutsch: der/die/das Empörte).
Die Website ampedstatus.org ist hochinfiziert und sorgt für weitere flächendeckende virale Empörung. Dort finden sich Informationen, Links zum Thema, Aufrufe. Aufrufe wozu? Dazu: seiner Empörung Luft zu machen am 14. Juni 2011, "Flag Day Rebellion against economic tyranny". Was ist unter dem Kampf gegen economic tyranny zu verstehen? Das:
This Flag Day, Tuesday 14th, we will launch a non-violent movement with this list of demands:End the campaign finance and lobbying racketBreak up the Fed & Too Big to Fail BanksEnforce RICO laws against organized criminal classOrder Ben Bernanke to step down
Der amerikanische Comedian Lee Camp hat eigens für den Flag Day Rebellion ein Video produziert - "A Moment of Clarity", ein ätzend-aufklärerischer Aufruf zur Empörung.
Von Anonymous, die gestern laut New York Times eine Cyberattacke auf den IMF verübt haben, gibt es das Video Operation Empire State Rebellion:
und hier ein weiteres.
Jetzt fehlt zum American Indignant Virus nur noch der passende Soundtrack. Davon gibt es zwar schon eine ganze Reihe, aber mein persönlicher Favorit ist immer noch der funkige Federal Reserve Song von dem sympathisch durchgeknallten Neal Fox aus dem Jahr 2008:
Oldie but goodie.
Indignado-Virus strikes back:
AntwortenLöschen¡La cúpula de Anonymous, detenida!
(Anspielung auf die drei festgenommenen Anonymous-Aktivisten)
Zusammenstellung von Videos zu den gestrigen 15-M Ereignissen in Madrid.
AntwortenLöschenViren, welche das Gehirn befallen, sind die gefährlichsten: http://yfrog.com/klmwynj
AntwortenLöschenIch hatte schreiben gewillt war Bewußtsein.
AntwortenLöschenMach' dir nix draus. Irgendwann erwischt der Virus uns alle ;).
AntwortenLöschenHaha.
AntwortenLöschen"Merkel visits Obama & spends 90mins talking Greece. Trichet&Schauble are squabbling over Greece. ERGO the problem CANNOT be Greece."
#twitter
Athen, Syntagma Square, heute abend.
AntwortenLöschenEs hat in Strömen geregnet, trotzdem kamen über 20.000.
Sprechgesang:
"It rains Indignation -
we don't go for vacation,
we don't go to the beach,
we'll be at the Square
each and every day!"
Der nächste Massenprotest ist am Mittwoch, 15. Juni, zeitgleich mit dem Generalstreik. Eine Blockade des Parlamentes ist geplant.
(Inzwischen habe ich gelernt, wie man den lateinischen Virus ins Griechische übersetzt: Virus "Aganaktismeni" = "die Empörten".)
@Mrs. Mop
AntwortenLöschenDu schreibst sehr gut, und recherchierst auch, das spürt man.
Meine Viren letzt hießen allerdings "Rouge et le Kif", seh mir das doch mal bitte nach, ich hab wohl reichlich Unsinniges verbreitet. Sorry! War halt etwas daneben....und hab jetzt auch ein anderes Profil;-)
salud
carlo
Buenos días, Carlo. Me gustán estes murales - französischer Rotweingraffiti ;)?
AntwortenLöschen"El último grito de silencio de #acampadasol":
AntwortenLöschenWie es klingt, wenn Tausende von erhobenen Händen sich um Mitternacht von der Puerta del Sol in Madrid verabschieden (vorläufig!).
„No decimos adios, decimos hasta luego Sol!“
(Wir sagen nicht Adios, wir sagen: Bis bald, Sol!)
Als Abschiedsgruß an die Sol ein wunderschönes Video, das die Stimmung, die Lebendigkeit und den Geist der letzten 28 Tage wiedergibt
AntwortenLöschen(Musik: The tallest man on earth - King of Spain)
Abschiednehmen fällt schwer.
AntwortenLöschenMir auch.
Hier noch ein Revolutionsgruß aus Barcelona (damit keiner mehr behauptet, dies sei eine 'Revolte der Jugend').
Und damit zurück zum Thema des Posts, "Virus Indignandus Internationalis", unter besonderer Berücksichtigung der europäischen und der amerikanischen Revolution sowie des Umstandes, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung, namentlich im Internet, kein selbstverständliches Recht ist, sondern eines, das in akuter Gefahr schwebt und um das es zu kämpfen gilt.
AntwortenLöschenWarum sieht man sowas in Deutschland nicht?
AntwortenLöschenIrgendwie haste ja recht, statt Mauern zu bemalen sollten wir über in den Angriff gehen.
Spanien und Griechenland sind doch erst der Anfang. Ich hoffe, daß mal in Frankreich was passiert, auch ohne Chamizo.
Mauern bemalen UND Angriff, bitte!
AntwortenLöschenOhweia das wird Schwerarbeit...
AntwortenLöschenV for Vendetta, soll man sich auch mal sohne Maske kaufen? Wat meenste? Ehrlich?
AntwortenLöschenWieso Schwerarbeit?
AntwortenLöschenMaske kaufen: sieht ganz danach aus, guckst du hier, was R@iner sagt.
Echt gut Dein Gruß an Barcelona, sowas tut gut in der heutigen Zeit. Morgen geh ich zum Sennelaub und kauf die Maske!
AntwortenLöschenGuten Morgen ihr frühen Vögel. Ich meine, wir haben viel von unseren Mitmenschen gelernt dieses Jahr.
AntwortenLöschenTunesier, Ägypter, Griechen, Spanier und andere haben uns doch gezeigt, wie es geht.
Einige müssen den Anfang machen; Das ist klar. 40 Leute waren meines Wissens nach die ersten in Madrid und haben sich auf der Puerta del Sol hingesetzt. Parallel dazu lief eine Info-Kampangne im Internet. Schnell tauchten immer neue Twitter-Tags auf, die mit kurzen aber knackigen Parolen die Idee stützten.
In wenigen Wochen Vorlaufzeit wurden leicht verständliche Schriften mit einigen Grundforderungen verfaßt, hinter die sich ein vernünftiger Mensch einfach stellen mußte.
Danach versammelte man sich und redete. Das Vertrieb die diffuse Angst. Sobald jeder gemerkt hatte, daß sein Nachbar ähnliche oder sogar die gleichen Gedanken hat, haben die Menschen sozusagen en passant gelernt, ihren Gefühlen Worte zu geben.
Et voilà: Jetzt haben wir eine Basis, auf der Solidarität wachsen kann.
Das erste Mal haben wir außerhalb einer Fußballmeisterschaft beobachten können, daß sich Menschen über Landes-, ja sogar Kontinentsgrenzen hinaus vernetzt haben.
Ohne Anführer, ohne Ansicht von Hautfarbe, Religionszugehörigkeit, Sprache oder der Zugehörigkeit zu den länderspezifischen Parteien.
Die Themen waren nicht von der Konsumgüterindustrie vorgegeben. Es ging zur Abwechslung mal um die Gefühle und Gedanken der Erdenbewohner und nicht um das neue Telefon einer Firma, über dessen vermutete Features man sich austauschte.
Was da passiert ist, hat das Prinzip vom Teilen und Herrschen vollständig unterlaufen und eine Dynamik entwickelt, die gleich mehrere Regierungen gleichzeitig überflüssig machen könnte.
Das wichtigste aber war die Empörung. Stéphane Hessel fordert sie ein und 'unser' Georg Schramm beschwört sie auch seit 2-3 Jahren.
AntwortenLöschenDie Idee einer gesunden Wut, die alle aus dem Haus treibt und den Fernseher kalt werden läßt, die gilt es zu verbreiten.
"Das Wichtigste aber war die Empörung."
AntwortenLöschenSí.
"Die Idee einer gesunden Wut, die alle aus dem Haus treibt und den Fernseher kalt werden läßt, die gilt es zu verbreiten."
Eso es.
Die Wut wird erst dann gesund, wenn die Idee zur physischen Tat wird.
"Was da passiert ist, hat das Prinzip vom Teilen und Herrschen vollständig unterlaufen und eine Dynamik entwickelt, die gleich mehrere Regierungen gleichzeitig überflüssig machen könnte."
AntwortenLöschenMögen sich bitte sämtliche sesselfurzende Revolutionskritikaster hinter die Ohren schreiben.
R@iner, erinnerst dich an die Rumbatänzer in der Madrider Bank? Hier werden sie gebührend gewürdigt, phantastisches Video (französisch und spanisch).
AntwortenLöschenGroßartig, diese französischen Filmemacher.
Ja, dieses Video kenne ich bereits.
AntwortenLöschenVideo über Spanien von der Deutschen Welle:
AntwortenLöschen"Verschuldet, arbeitslos, ohne Perspektive"
Kurzer Fernsehbericht vom Samstag: http://www.youtube.com/watch?v=a8Vau4YorIw
AntwortenLöschenVideo von AlJazeera, "USA sponsern Cyberaktivisten"...you think it's part of the masterplan?
AntwortenLöschenWas sie dort erklären ist tatsächlich eine gute Idee, welche es den Leuten mittels den in den Koffern enthaltenen Gerätschaften erlaubt, sich drahtlos und unabhängig von existierenden Infrastrukturen zu verbinden. Es erfolgt keine Steuerung oder Enflußmöglichkeit von 'außen'. Man kann allerdings Störsender aufstellen, um die Kommunikation zu unterbinden.
AntwortenLöschenOb 'die Amerikaner' glauben, eine derartig unterstützte Demokratie wäre ihnen dann automatisch gut gesonnen, weiß ich nicht.
"Hagamos algo nuevo - 15M - Esto es solo el principio": http://www.youtube.com/watch?v=RPZ4_4k7lWI
AntwortenLöschen"Ob 'die Amerikaner' glauben, eine derartig unterstützte Demokratie wäre ihnen dann automatisch gut gesonnen, weiß ich nicht."
AntwortenLöschenWohl kaum. Inzwischen halte ich deine Theorie im "Wegwurf" gestern für stichhaltig (d.h. dass bei dem angeblichen IMF-Hack die ganz große False-Flag-Nummer orchestriert wird). Mal sehen, wann die "derartig unterstützten Demokratien" zurückschlagen und wie Frau Clinton dann reagieren wird.
"Enric Duran y el Movimiento 15 M" http://www.youtube.com/watch?v=XIxI7Gu82qU
AntwortenLöschenIch hatte bei flatter neulich auf ein Dokument zur Cyber-Strategie des Weißen Hauses verlinkt.
AntwortenLöschenhttp://feynsinn.org/?p=8360#comment-25955
Hab' die Vuelta a Sol im Livestream verfolgt, muy emocionante.
AntwortenLöschenDiese Wiedersehensfreude, auf "ihre" Sol zurückzukehren. Davor hatten sie auf der Plaza de la Villa den ein- und ausfahrenden Politikern lautstark den Stinkefinger gezeigt. Als sie dann bestgelaunt auf der Sol eintrudelten, haben sie an dem Bretterzaun rund um das Gebäude, was grade renoviert wird, ein Riesenpercussionkonzert veranstaltet, haben mit flachen Händen, mit Fäusten, mit ihren Schuhen gegen den Zaun getrommelt, dass es eine Herzenslust war.
... und dann alle so: Qué no, qué no ... qué no nos representen...Viva la Sol!
Link?
AntwortenLöschenQué no nos representan mit a! ;-)
AntwortenLöschenMit 'e' wäre es die imperative Forderung...
Hombre, das war Livestream, da gibt's leider nichts mehr zu verlinken!
AntwortenLöschenMit 'e' wär' dann aber auch nicht verkehrt, Senor Subjuntivo ;).
AntwortenLöschenZur "Cyber-Strategie des Weißen Hauses":
AntwortenLöschenFrau Clinton spricht über ihre hehren Vorstellungen von Freiheit und Demokratie via Internet, unterstützt von den "demokratischen" US-Aufpassern.
Ein über 70-jähriger Mann im Publikum erhob sich und stellte sich - schweigend - mit dem Rücken zu dem Podium, auf dem Clinton salbaderte, um seinem Protest Ausdruck zu verleihen. Guck selbst, was dann passiert ist. Und wie Clinton, ohne mit der Wimper zu zucken, weiterfaselt über Demokratie und Meinungsfreiheit.
Video
Frau Mop. Seite an Seite haben wir nun vier Wochen gekämpft. Warum hast du kein Vertrauen in meine Spanischkenntnisse? Ich führe seit 5 Jahren fast täglich in dieser Sprache Telefongespräche. Laß' dir doch einfach mal etwas sagen.
AntwortenLöschenOye, ich hab' vollstes Vertrauen in deine Spanischkenntnisse und weiß wohl über die Latino-Schludrigkeit meiner eigenen Spanischkompetenz Bescheid.
AntwortenLöschenAber das mit dem 'e' werd' ich ja wohl noch sagen dürfen, verdad? Imperative Forderung, vamosnos ;))!
Du kannst sagen, was immer du möchtest. Es ist nur so, daß der Imperativ sich aus dem Zusammenhang mit 'qué no' ergibt. Die Deklinationen sind mit dem Konjunktiv identisch.
AntwortenLöschenHeute nacht, 00:20h, die Indignados verlassen (zum vorläufig letzten Mal) die Puerta del Sol "y, sin perder un instante, vuelven a tomar la calle", geräuschvoll, energiegeladen, singend, klatschend, (ca. 5:40 min.) völliges Schweigen, alle Hände in die Luft, kein Ton, dann bricht lautstarker Jubel aus. Mag die Sol geräumt sein - die Bewegung lebt.
AntwortenLöschenDavor, also gestern abend: "Los acampados realizan una marcha sorpresa por las calles de Madrid".
AntwortenLöschen"La democrácia, la democrácia,
AntwortenLöschenya no puede caminar,
porque no tiene,
porque le falta
el apoyo popular!"
...gesungen auf dem Weg von Cibeles zur Sol, nach der Melodie von "La Cucaracha".
"Die Demokratie, die Demokratie,
AntwortenLöschensie kann nicht laufen,
weil sie etwas nicht hat,
weil ihr etwas fehlt:
die Unterstützung des Volkes!"
An der Puerta del Sol, unter der Statue von Carlos III. haben die Indignados etwas zurückgelassen:
AntwortenLöschenEine kleine Zementplatte mit der Gravur
"Dormíamos, despertamos"
darunter unterschrieben mit
"La plaza tomada"
(Wir gehen jetzt schlafen und wir werden wieder aufwachen -
Der eroberte Platz)
Doku Todos Cuentan 15M Teil 1
AntwortenLöschenTeil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Teil 6
Danke für die vielen Links. Scheint eine umfangreiche Dokumentation zu sein, hast du sie komplett gesehen?
AntwortenLöschenThema #usrevolution:
Eben lese ich, dass morgen, am 14. Juni, in New York City das erste Camp - "NYCCamp" - stattfinden wird, in expliziter Anlehnung an Tahrir Square, Puerta del Sol und Syntagma Square. Dort will um 13 Uhr eine Gruppe von Aktivisten den Liberty Park (treffender Name!) im Wall Street District (passendes Umfeld!) besetzen, und zwar open end, bis ihre Forderungen (siehe Post) durchgesetzt sind.
"WHAT:
On June 14th at 1pm, free thinking citizens (aka campers or indignants) will occupy Zuccotti Park (14971 Broadway, New York, NY 1007) in the Financial District of New York City indefinitely, to express non-violent dissent to the further consolidation of wealth into the hands of international corporations by the corrupted two party oligarchy, and develop through the exchange of ideas a new political discourse to unify those who have been exploited. The action will be done in Solidarity with similar camps that have sprung up in Tahrir Square, Puerta Del Sol, Syntagma Square, and countless other squares around Europe and the World. We recognize that since the consolidators of power who actively exploit the majority of the people are international corporations, that it will require an international effort of indignants (those who are feed up with the rampant predatory exploitation) to decentralize this power and return it to the people."
"WHEN:
Occupation begins June 14th, 2011 at 1pm until all resolutions of the camp are accepted by the two party corporate establishment."
Mehr zu erfahren ist hier.
In 22 weiteren amerikanischen Städten sind für morgen Proteste geplant, unter folgendem Aufruf:
"Acts of Resistance: What Are You Going To Do On June 14th to Rebel Against Economic Tyranny?
The big banks have sold us out.
Democrats and Republicans have sold us out.
No one is defending our interests.
Our future is going up in flames.
It’s time for us to stand up and defend ourselves."
(weiterlesen)
Auf der Seite finden sich weitere Links von Unterstützern bzw. Mitkämpfern.
Wow.
Go for it, folks!
Neben "#usrevolution" kursiert im Internet noch ein weitere Wortschöpfung bzw. Abkürzung für die geplanten Proteste:
AntwortenLöschenGIABO
Global Insurrection Against Banker Occupation
= Globaler Aufstand gegen die Besatzungsmacht der Banker
Hat was.
Die Doku ist gut. U.a. kommen zwei Redner zu allgemeiner Kapitalismuskritik zu Wort. Eine Rechtsanwältin erklärt das Gesetzgebungsverfahren in Spanien. Einer von attac hat auch etwas zu sagen. Nicht sehr viel neues, aber im Zusammenhang durchaus sehenswerte Zusammenfassung der Bewegung 15M.
AntwortenLöschen#Griechenland.
AntwortenLöschenHier kommt eine Geschichte, die klingt so absurd, dass ich mich erst gar nicht getraut habe, sie hier zu posten. Aber - sie ist wahr.
"The Greek Government has hired Foreign Workers to Clean out the Underground Tunnel Leading from the Parliament to the Sea Port of Piraeus in Preparation for an Evacuation of all MPs"
Nochmal, ganz langsam:
Die griechische Regierung hat Fremd(!)arbeiter damit beauftragt, den Tunnel freizuräumen, der vom Parlament zum Seehafen Piraeus führt. Dies geschieht als vorbereitende Maßnahme für eine mögliche Evakuierung aller Ministerpräsidenten - es wird befürchtet, die Massenprotestbewegung in Griechenland könnte am Mittwoch das Parlament stürmen. Mittwoch ist der Tag, wo über das neue Memorandum entschieden werden soll.
Der griechische Blogger Covering Delta (hier schon ein paarmal erwähnt worden, ein in Amerika lebender Finanzblogger, hält sich zur Zeit in Athen auf) berichtet von einem entsprechenden Report im griechischen Fernsehen. Das TV-Video hat er in sein Blog gestellt.
"The situation here is getting completely out of control. I really don’t know how much longer the people will be willing to wait this thing out. The mood here in Athens is one of intense disillusionment with a government that seems increasingly detached from its own people."
Leider ist das Video auf griechisch und ich verstehe kein Wort; es wird aber deutlich, dass der TV-Sprecher vollkommen von den Socken ist über das, was sich da anzubahnen scheint.
In meiner Sprachnot habe ich einen griechischen Bekannten gefragt, und der bestätigt den Inhalt des TV-Videos. Der Bekannte verfolgt von Deutschland aus die Ereignisse in Griechenland und hatte heute abend nur einen Kommentar: "Sie drehen durch. Sie drehen alle durch, komplett."
Zu usa: Mein Nachbar hat gestern den Online-Antrag (https://esta.cbp.dhs.gov/esta/application.html?execution=e2s1) zur Einreise in die usa ausgefüllt. Da tauchen dann z.B. solche Fragen auf:
AntwortenLöschen"C) Waren Sie jemals oder sind Sie gegenwärtig an Spionage- oder Sabotageakten, an terroristischen Aktivitäten oder an Völkermord beteiligt, oder waren Sie zwischen 1933 und 1945 in irgendeiner Weise an Verfolgungsmaßnahmen in Zusammenhang mit dem Naziregime oder dessen Verbündeten beteiligt?"
Die sind komplett gaga. Leute wie Kokesh haben alle Hände und Füße voll zu tun.
Buchempfehlung: "The Creature from Jekyll Island" von G. Edward Griffin.
AntwortenLöschenMan versteht ja leider nicht, was auf all den griechischen Transparenten steht, die sie auf Syntagma Square hochhalten.
AntwortenLöschenAber hier ist eines, das ist leicht zu verstehen:
Der griechische Finanzminister George Papaconstantinou wird als "Goldman Sachs Angestellter des Jahrzehnts" gewürdigt.
Die haben den Durchblick, die Griechen.
Starke Fotos von den Griechen.
AntwortenLöschenStinkefinger.
Das Goldman Sachs Transparent vor der Kulisse des Parlaments. Da kann man schon verstehen, dass die im Parlament allmählich das Muffen kriegen.
Power of the people.
Ein Schiff wird kommen am Mittwoch. Oder auch nicht.
Schönes #spanishrevolution-T-Shirt.
AntwortenLöschenGeneralstreik in Griechenland am Mittwoch, 15. Juni.
AntwortenLöschenBlockade des Parlaments ebenfalls am Mittwoch, 15. Juni geplant:
AntwortenLöschen"The 15th of June is not the day of just another demonstration, and it’s not just another action. It has to be the first day of us taking back our lives, us striking back at this unprecedented assault by state, capital and the crypto-fascism of national consensus.
Words have little value at this point – everyone to the streets!"
"24 hours in the streets!
We give our own RESPONSE to the MIDTERM AGREEMENT
June 15th, we encircle Parliament
Now that the government is trying to vote in the mid-term agreement, we encircle Parliament, we gather and we stay at Syntagma.
All together, we continue and strengthen the mobilisations that began on May 25th. Our first stop is the General Strike of June 15th. We won’t stop until they withdraw it."
Sehr informatives Blog Occupied London - From the Greek streets, berichtet ausführlich über die Proteste in Griechenland.
Am Mittwoch werden auch die Mitarbeiter des öffentlichen Nahverkehrs streiken; es wurde von ihnen aber bereits zugesichert, dass ein "Notdienst" die reibungslose Anfahrt zum Syntagma Square gewährleisten werde.
Guten Morgen Frau Mop. Seit Tagen versuche ich Seiten mit vernünftigen 'demands' zu fnden - Ohne Erfolg. Es kann doch nicht sein, daß man lediglich den Rücktritt Bernankes fordert. Um was genau geht es den Aufrufern - Schließen der fed? Ich habe bisher den Eindruck, daß sich die Spanier wesentlich besser vorbereitet hatten.
AntwortenLöschenDie interessantesten Twitter Tags sind #usarevolution, #opesr und #a99.
AntwortenLöschenAber es geht immer nur um Bernanke und die fed.
Die Wut auf Bernanke ist so groß wegen - so verstehe ich die Amerikaner -seiner großzügigen Bailout-Vergabe an genau die financial big player, die Verursacher der Finanzkrise waren (und sind, denn die Krise ist ja nicht vorbei). Diese Billionen von Dollars (steuerzahlerfinanziert) - ohne Konditionen vergeben, ohne dass Transparenz bezüglich ihrer Verwendung eingefordert wurde - flossen in millionenschwere Lobbying Budgets, in Billionen an Bonuszahlungen, ins Outsourcing hunderttausender US-Jobs, in riesige Entlassungswellen - alles bezahlt von genau jenen Menschen, die unter ebendieser „Politik“ zu leiden hatten und haben.
AntwortenLöschenWas diese Wut noch vergrößert, sind die gebetsmühlenhaft wiederholten Lippenbekenntnisse von Bernanke, auf der Seite des „kleinen Mannes“ zu stehen („I‘m with Joe Average“ gehört zu seinen Lieblingsfloskeln), was ihn nicht daran hindert zuzusehen, wie seine Landsleute aus der Mittel- und Unterschicht sich im freien Fall der Verelendung befinden, und dabei unverdrossen weiterschwadronierend die „recovery“ und das „Ende der Rezession“ zu beschwören.
Bernanke gilt als „Schlüsselfigur“ des wirtschaftlichen Verfalls Amerikas. (Die Anführungszeichen setze ich bewusst; denn die einen sehen ihn als jemanden, der seine Macht als Notenbankchef missbraucht, die anderen nehmen ihn als korrupte Wall-Street-Marionette wahr. Vielleicht hilft ein Bild der Bananenrepublik Amerika zu verstehen, warum sich auf die Fed und ihren Präsidenten so viel Wut richtet.)
Ich danke dir für deine Ausführungen. Ich spreche schon öfter mit Bekannten über die Situation in den usa. Es ist auch nicht so, daß ich nichts wüßte oder mich in den letzten 30 Jahren nie informiert hätte. Mich hat nur die Diskrepanz zwischen deren Innen- und meiner, respektive unserer Außenwahrnehmung interessiert, deren Reduktion auf die fed und irgendeinen derer auswechselbarer Chefs mir zu plump erschien. Natürlich ist die Intransparenz - seit einigen Jahren werden bestimmte, früher verfügbare Zahlen dort nicht mehr veröffentlicht - gestiegen und für den Rest der Welt sieht es so aus, als ob sie die Gelddruckmaschine immer angeworfen hätten, wenn ihnen danach war. Wunderlich ist eher, daß sie das im Moment nicht (mehr) tun und gleichzeitig ihre eigene Bevölkerung ins soziale Nirgendwo abrutschen lassen.
AntwortenLöschenEigentlich ist die Finanzwelt nicht so kompliziert gestrickt. Weißt du eine Seite oder ein Buch, wo man die verwandten Begriffe überschaubar erklärt bekommt? Ich hätte gerne übersichtliches Material in der Hand, mit dem diskutieren, erklären kann.
AntwortenLöschen"...Reduktion auf die fed...mir zu plump erschien."
AntwortenLöschenWas daran findest du plump? Mir erscheint die fed als Zielscheibe sehr geeignet, wohlgemerkt, zum jetzigen Zeitpunkt, wo es den Aufsässigen unter den Amerikanern darum geht, Menschen zum Protest zu mobilisieren (und nicht tatsächlich praktikable Lösungen aufzuzeigen).
Z.B. argumentiert das OpESR "Manifesto" bezüglich des Angriffspunktes fed so:
"Above all, we aim to break up the global banking cartel centered at the Federal Reserve, International Monetary Fund, Bank of International Settlement and World Bank.
We demand that the primary dealers within the Federal Reserve banking system be broken up and held accountable for rigging markets and destroying the global economy, effective immediately.
As a first sign of good faith, we demand Ben Bernanke step down as Federal Reserve chairman.
Until our demands are met and a rule of law is restored, we will engage in a relentless campaign of non-violent, peaceful, civil disobedience.”
Erscheint mir sehr einleuchtend.
Wie gesagt, "as a first sign of good faith", das drückt ja schon in der sprachlichen (überaus ironischen) Formulierung aus, dass es ihnen (zum jetzigen Zeitpunkt der Mobilisierung) nicht um konkrete bzw. konkret umsetzbare politische Zielsetzungen geht, sondern eher darum, erst mal ordentlich auf den Tisch zu hauen. Find' ich gut ;).
"Weißt du eine Seite oder ein Buch, wo man die verwandten Begriffe überschaubar erklärt bekommt?"
AntwortenLöschenBin da auch schon die ganze Zeit am Rumsuchen. Wenn ich was Passendes finde, sag ich dir Bescheid.
Die fed ist ein sehr abstraktes Gebilde. Ich bezweifle, daß die Namen aller Beteiligten an dieser Privatfirma überhaupt in Erfahrung zu bringen sind.
AntwortenLöschenDeshalb erschien sie mir als einziges Ziel einer Protestbewegung 'zu weit entrückt'.
Hier übrigens der vollständige Text des "Manifests":
AntwortenLöschen"We are a decentralized non-violent resistance movement, which seeks to restore the rule of law and fight back against the organized criminal class.
One-tenth of one percent of the population has consolidated wealth in unprecedented fashion and launched an all-out economic war against 99.9% of the population.
We are not affiliated with either wing of the two-party oligarchy. We seek an end to the corrupted two-party system by ending the campaign finance and lobbying racket.
Above all, we aim to break up the global banking cartel centered at the Federal Reserve, International Monetary Fund, Bank of International Settlement and World Bank.
We demand that the primary dealers within the Federal Reserve banking system be broken up and held accountable for rigging markets and destroying the global economy, effective immediately.
As a first sign of good faith we demand Ben Bernanke step down as Federal Reserve chairman.
Until our demands are met and a rule of law is restored, we will engage in a relentless campaign of non-violent, peaceful, civil disobedience.
In our next communication we will announce Operation Empire State Rebellion."
Meine Ansprüche an das Verständnis der Dinge und Abläufe sind schon sehr hoch. Als Ingenieur weiß man sehr genau, was man tut. Zumindest funktionieren die Dinge wie gewünscht, wenn man sich an die Regeln hält. In der Volkswirtschaft indessen geht es um Verschleierung. Die Leute in den Firmen, die ich kenne, wissen eigentlich nicht, was sie tun und was es bewirkt. Früher wechselten die ceos auch alle 1,5-2 Jahre ihre Firma, weil das die Zeitspanne war, nach der auffiel, welchen Unsinn sie fabriziert hatten. Die finden es nur geil, wenn sie viel Kohle für ihre seltsamen Entscheidungen bekommen. Lachen muß ich auch immer, wenn pensionierte Bankangestellte ihre Lebenslügen zum Besten geben. Das ist keine Arroganz meinerseits, sondern das pure Erstaunen darüber, wie wenig man wissen muß, um für eine Tätigkeit bezahlt zu werden.
AntwortenLöschenGuck dir mal das an! Ein Videoaufruf aus Barcelona zu den Großkundgebungen am 14. und 15. Juni.
AntwortenLöschenKommt mir vor wie eine völlig andere Bildsprache verglichen mit dem, was ich sonst so an Videos von/mit/über 15-M gesehen habe. Dramatischer, lakonischer, brutaler, professioneller gemacht. Gefällt mir sehr, sehr gut.
Am Vorabend zum 15. Juni (also dem Tag des Generalstreiks, der angekündigten Großkundgebung und der Entscheidung des Parlaments* über den nächsten Bailout-Deal Griechenlands) schreibt der griechische Blogger Covering Delta über die "surreale" Atmosphäre in Athens Straßen.
AntwortenLöschen"The mood is gloomy, and beneath the surface wrestles an uneasiness that manifests most commonly in a “hot-temperedness” that Athenians have always carried with them, but that is now, more than ever, prominently on display.
...
The disrespect for a system gone awry is not only palatable – it is acidic.
...
Yet we all go about our business, because we have to. Those who have jobs are grateful, and those who do not are scared. What we all have in common, however, is that we sit in wait. What are we waiting for? For something to explode."
Ein lesenswertes Stimmungsbild.
Und jetzt ein krasses Kontrastprogramm zu jenem Stimmungsbild in Athen, zu der Unruhe und Ungeduld der griechischen Indignados, zu den Massenprotesten auf Syntagma Square, zu der explosiven Spannung, die dort in der Luft liegt.
AntwortenLöschenKrasser geht es nicht.
(siehe Kommentar am 13. Juni, 23:25h, "NYCCamp Liberty Park"):
Während sich in Athen die Plätze füllen zum heutigen 'Großkampftag', kam vor drei Stunden einer der Besetzer des Liberty Park In NYC nach Hause und sank erschöpft ins Bett. Erschöpft, weil er einer von vier(!) Besetzern gewesen ist. Vier.
Er schreibt sich seine Enttäuschung von der Seele:
"Back home from Liberty Park. It is nice to know that I will be sleeping in a comfortable bed tonight, but pretty depressing that we didn’t get enough people willing to stand up and occupy the park. Despite thousands of emails, tweets, comments and a video that already has 200,000 views, only four people in NYC were ready to put serious action behind their words."
Sehr nachdenklich stimmt mich diese Bemerkung:
"It seems everyone is content just tweeting and writing strong comments, passively waiting and hoping that other people will do the hard work for them. Unfortunately, as most of you already know, we don’t have much time left to turn things around, some think it is already too late."
"The most frustrating part is that we had so much media attention on this, if only a few hundred people were willing to occupy the park this would have quickly escalated."
Er ist enttäuscht, aber nicht entmutigt:
"As disappointed as I am now, given the attention we were able to get online, which obviously doesn’t translate into action, I know that we are building awareness. Americans may not be ready yet, but it is just a matter of time before that awareness grows into the action we need. After all, this was just the first day of the Empire State Rebellion. That’s what we need to keep in perspective. Rome wasn’t built in a day and Rome will not be conquered in a day. We’re getting there, I just hope we can get there before it’s too late."
Hm. Die Revolution findet weder im Fernsehen statt noch im Internet. Wie weit der Weg vom Internet auf die Straße ist, ist mir beim Lesen dieser Zeilen schmerzlich klar geworden. Fast möchte ich sagen, zwischen dem Internet und der Straße liegt ein Ozean.
Respekt vor der Ehrlichkeit und Beharrlichkeit von David DeGraw.
Lesens- und nachdenkenswert, Le Bohémien, "Schäffler zur Griechenland-Rettung" (besonders die Kommentare).
AntwortenLöschen"Barcelona, Frühling 2011: Chronologie eines unerwarteten Ereignisses."
AntwortenLöschenIn aller Ausführlichkeit (auf englisch). Geschrieben aus anarchistischer Perspektive, "Anarchist Interventions in the #Spanish Revolution".
"Democracy is born in the squares"
AntwortenLöschen"There may be no better proof of the rupture that is brought about by the “movement of the squares” other than its open, participatory, directly democratic way of organising and functioning. Within a single week it has given birth to a political culture of a different type, one that literally overcomes all known models of organising and struggle to date."
Sehr guter, informativer Artikel über die neu entstehende politische Kultur (u.a. die täglich um 21h stattfindenden "Volksversammlungen") auf Syntagma Square in Athen.
Geschrieben von einem griechischen Indignado (übersetzt ins Englische).
Die Wiederentdeckung des politisch engagierten Menschen
AntwortenLöschen('Zoon Politikon'), Artikel in der konservativen(!) griechischen Tageszeitung Kathimerini, übersetzt ins englische:
(letzter Absatz, der komplette Artikel sehr lesenswert)
"And, damn it, exactly because you live in Greece and you have a very bitter experience with sergeants and colonels, you can not allow yourself (unless you are a fan of blackshirts or perhaps a deeply confused platonist) to expect the messiah, “anticipation” for whom has already started being manufactured by certain opinion polls, with exceedingly anti-parliamentary questions such as “Do you agree or not, that governance should be taken over by a prestigious leader with authorities, so that he could take prompt decisions without being hindered by the Parliament and the elections “…
And you go out. Towards the rest of the world. Towards others that resemble you but are still different, because the seed of rage in each one of us is different, because the different material conditions of life give birth to different ideas. As you follow the rough line of the metro, as it revived with the appearance of banners above Syntagma Square (“Apathy”- “Complicity”- “Fear”- “Search”- “Indignation”- “Collectivity” – “Solidarity” – “Struggle”- “Syntagma [Constitution]” ), either you sympathize or not with the promise for the last post-Syntagma, post-constitutional destination (“Overthrow”). You go out with indignation to reclaim the right to say that Aristotle wasn’t talking drivel when he insisted in “Politics” that “man is by nature a political animal”. Do you need to have another, more direct “political proposal”, as required by the concerned professionals?"
#spanish revolution:
AntwortenLöschenAm 7. Juni 2011 erhielten die Indignados von #AcampadaBarcelona per Post einen maschinegetippten Brief einer alten Dame.
Sie gratuliert den jungen Spaniern, dass diese endlich ihren Hintern hochbekommen, die Straße erobert und ihren Protest artikuliert haben. Die Frau greift zu erfrischend unzimperlichen Worten:
"gratulations!
It was about time: – That you moved your young backsides -from in front of consoles and video games It was about time: – That you moved your young backsides -from in front of computer screens It was about time: - That you said you exist.
It was about time: –That you went out to – fight - sweat- and demand your - no longer ‘uncertain future’- but INEXISTANT future.
It was about time: - That you mobilised yourselves for nobody will fix it for you It was about time: - That you demonstrated you’re alive!
...
"Come on youth: You are the future of the world
Come on youth: Fight for your future and your tomorrow, today the majority of you have nothing!
Us: your elders had to fight a lot to get what we have, and between: Robber – Chorizos – Thieves – Delinquents –Etc, they’re fucking up all that we got through our struggles. Now it’s your turn to fight!
You can do it!
Good Luck!
A pissed off old lady.
Ha! Großartig.
Und hier die ultimative Sammlung von Videos zu #eurorevolution (mit deutlichem, wohlverdientem Schwerpunkt von #spanishrevolution).
AntwortenLöschen"Just a snapshot", wie die BBC ihre Bestandsaufnahme nennt von gestern abend, Syntagma Square in Athen.
AntwortenLöschenR@iner, lies mal die Geschichte, in der die grünen Laserlichter eine Hauptrolle spielen, "Watch Syntagma Square's green dots and worry".
Wer da nun Anlass hat "to worry", sei dahingestellt ;).
"Europe's finance ministers, assembled tonight to bash out their differences over the near-inevitable Greek default (there are many flavours) would do well to contemplate those green dots of laser light and their implicit message, which is: We don't even want to be on your TV screens; indeed we would rather bust your cameras than accept your austerity."
#greekrevolution
AntwortenLöschenDas Parlament am Syntagma Square wurde heute nach durch hohe Stahlwände abgeschirmt, Bild.
Twitter-Schätzungen gehen von einem Polizeiaufgebot rund um Syntagma von mindestens 12.000 aus-
...nacht mit t, logo.
AntwortenLöschenSyntagma Square heute früh.
AntwortenLöschen"Full moon is on Syntagma", in der Nacht vom 14. auf 15. Juni.
AntwortenLöschen"Greece is not for sale!"
Der Guardian erkennt in den Volksversammlungen auf Syntagma Square das Wiederauferstehen der klassischen Agora im antiken Athen:
AntwortenLöschenBildunterschrift:
Syntagma square: 'The parallels with the classical Athenian agora, which met a few hundred metres away, are striking'.
"Syntagma is now closer to Cairo's Tahrir Square than to Madrid's Puerta del Sol. The experience of standing daily and confronting the parliament opposite has changed the politics of Greece for good and made the elites worried for the first time. In Greek, the word stasis means an upright posture as well as revolt or insurrection. The square was named after 19th-century demonstrations, which demanded a constitution (syntagma) from the king. This is what the outraged repeat today: they are standing upright, demanding a new political arrangement to free them from neoliberal domination and political corruption."
Livestream Syntagma Square
AntwortenLöschenAm 14./15. Juni findet in Athen die
AntwortenLöschen"Steve Forbes Keynotes Conference On Carving Up Greek Assets"
statt.
"Even as Athens disintegrates into gigantic anti-austerity protests, a big event called The Greek Power Summit -- where the global elite is discussing privatizing Greek assets -- is happening. (via Stacy Herbert).
And Steve Forbes is even keynoting.
Said Forbes: “This gathering couldn’t be more timely.”
Was sagt er? Dieses Konferenz hätte zu keinem günstigeren Zeitpunkt stattfinden können. Der Zynismus der Finanzelite kennt keine Grenzen.
Immer trifft das Tränengas die Falschen.
Bilder und Videos von den heutigen Ereignissen auf Syntagma Square, Athen.
AntwortenLöschenHallo Frau Mop. Die Interpretation der Laser erscheint mir als fragwürdig. Eingeschaltete Kameras dienen schließlich auch zum Schutz der Prtestierer. Ach, was weiß ich schon über den Zorn auf die Medien dort... ;-)
AntwortenLöschenDanke für die Fortsetzung der Berichterstattung.
Mitgekriegt? "Interior ofrece a los diputados catalanes sacarlos del Parlamento en furgonetas" http://politica.elpais.com/politica/2011/06/14/actualidad/1308054979_810918.html
AntwortenLöschenHelikoptereinsatz: http://www.rtve.es/noticias/20110615/ocho-helicopteros-trastaladan-presidente-varios-diputados-parlament-para-evitar-movimiento-15m/440256.shtml
AntwortenLöschenEigentlich wollte ich etwas schreiben über die Szenen, die ich erlebt habe beim Livestream von Syntagma; um das loszuwerden, was ich da gesehen und erlebt habe, was sich bei mir eingenistet hat. Mir fehlten die Worte dazu.
AntwortenLöschenJetzt habe ich Worte gefunden, die passen:
"Die letzten Stunden von Pompeji (ein paar Gedanken von Syntagma)"
"A society in some spectacular turmoil...
Twelve hours of nearly uninterrupted beating, tear-gassing, running, fighting. For these twelve hours, Syntagma compressed and showed naked the haphazard patterns into which people’s actions are cornered by this social order. A social order that is crumbling, an authority at loss, unable to manage its populace any longer. A regime that has fallen a while ago, only resting on the fallacy of some imagined national unity to try engineer change, to lengthen its days.
How can we possibly buy this? The hundreds of thousands who were out in Athens today already know: Syntagma was a storm; we are just waiting for the thunder."
Eine treffende Beschreibung des heutigen Infernos in Athen.
Pompeji.
Gut, dass jemand die Worte gefunden hat.
Eingenistet.
AntwortenLöschenBuenos días, R@iner. Ja, das war eine interessante #eurevolutionäre Gleichzeitigkeit, die Griechen blockieren das Parlament und die Katalanen ihres.
AntwortenLöschenHast du gesehen, auf Syntagma sind überall Transparente zu sehen mit dem spanischen "No pasarán!", und neben den vielen griechischen und spanischen Flaggen auch solche mit dem Wappen (sagt man so?) des spanischen Bürgerkrieges.
Kann eigentlich kein Zufall gewesen sein, diese Gleichzeitigkeit, oder?
Mein Gott. Politiker müssen in Helikoptern von ihrem protestierenden Volk wegtransportiert werden. Papandreou will sein Ding auf Biegen und Brechstangen durchziehen, alternativlos sei das, sagt er, sonst drohe Griechenland der Untergang. Bin gespannt auf die Alternativen, die das Volk bereithalten wird.
AntwortenLöschenGuten Morgen Frau Mop. Gestern meinte ein junger Türke zu mir, daß die Griechen doch einfach das Geld nehmen sollten, was sich dort ein paar wenige über die Jahre eingesteckt haben.
AntwortenLöschenIch denke, er trifft damit den Kern der Sache. Ich kann noch so viel über Wirtschaft lesen und meinen Horizont erweitern. Ich komme immer wieder an den Punkt zurück, daß dort, wo jemand mehr bekommt auch ein anderer existieren muß, dem etwas weggenommen wird.
Der einen Krise muß der Gewinn anderer sein.
Und die eu mit ihren Fördermaßnahmen schert sich gewollt oder ungewollt, ich will nichts unterstellen, definitiv nicht um das Wohl der Allgemeinheit.
Auch die neue Regierung, die Papandreou bilden will, wird das oben erwähnte Tabu nicht berühren. Solange Parlamentarier profitieren und die Hosen vor der Wirtschaftsmacht voll haben, passiert nichts.
Die sollten vielleicht mal eine Revolution veranstalten...
Wir kennen auch die oft wiederholten Argumente. Es könnte ja so sein, daß Griechenland oder ersetzen wir es ruhig mit X-Land unattraktiv für Investoren würde.
Eine Frage wäre, was die heutigen Konzerne oder staatliche Einrichtungen von der Mafia unterscheidet.
Einer aus Russland sagte mir mal: "Hier muß ich Gewerbesteuer zahlen. In Russland zahlst du an die Mafia. Die Mafia hilft einem jedoch bei geschäftlichen Schwierungkeiten. Hier in Deutschland hilft dir niemand. Die nehmen nur."
"Organized criminals eye vulnerable Greece for illicit enterprise"
http://www.dw-world.de/dw/article/0,,15156481,00.html
Ach, es gäbe viel zu sagen. Oder eben sehr wenig. Wir sollten die ganze Drecksbande auf jeden Fall endlich in den Sumpf jagen. ;-)
"Der einen Krise muß der Gewinn anderer sein."
AntwortenLöschenJa, und das ist nicht mal polemisch, das ist einfach so. Sonst würde die seit Jahren anhaltende Krise ja nicht fortbestehen. Ich weiß nicht mehr, ob es Alan Greenspan (Bernankes ehrenwerter Vorgänger!) oder wer sonst war, der sich sinngemäß exakt so geäußert hat, bei Tageslicht, vor laufenden Mikrofonen.
In Amerika kursiert inzwischen der böse Spruch "Your crisis is our dream!" Betonung auf "your"! Ist nämlich nicht für jedermann eine Krise. Es gibt Leute, die verdienen mächtig gut an der Krise. So wie es Leute gibt, die mächtig gut an der Krise in Griechenland verdienen. Und Spanien. Und Portugal. Und. Und. Und.
Und jetzt schau dir mal das an:
AntwortenLöschenBarcelona, gestern. Bezahlter Mob, bei der Vorbereitung seiner "Amtshandlung" gefilmt.
Würde mich nicht wundern, wenn gestern in Athen der Hintergrund ein ähnlicher gewesen wäre.
AntwortenLöschenWäre? Oder ist? Jessas. In diesem Fall weiß ich es nicht mal auf Deutsch. Du siehst, der Konjunktiv und ich, zwei Welten treffen aufeinander...;)
AntwortenLöschenNochmal zu dem Video aus Barcelona. Siehst du, dass diese Typen, fertig maskiert, sogar von der Polizei flankiert werden?
AntwortenLöschenIch krieg' mich gar nicht mehr ein.
Ich meine, guck dir das an, die stehen da rum und warten auf ihren "Einsatz".
AntwortenLöschenIch hatte das schon gestern gelesen. Der El País schreibt von einer Beschädigung der Bewegung durch die einsetzende Gewalt.
AntwortenLöschenImmerhin hat das Video schon fast 200.000 views. Wenn in Deutschland so etwas passiert, dann kommen auch ein paar hundert zusammen. Die Verbreitung über Twitter ist eines. Interessierte Betrachter der notwendige Gegenpart.
AntwortenLöschenNatürlich wird die Bewegung dadurch geschädigt. Die Frage ist, wer ein Interesse daran hat, die Bewegung zu schädigen.
AntwortenLöschenTeile und herrsche.
Pack.
Du eignest dich vielleicht nicht für ein Leben im Konjunktiv. Das ist doch positiv!
AntwortenLöschenAh! Bienvenidos im Hier und Jetzt!
AntwortenLöschen*g*
Das mit dem Zimmer hatte ich übrigens über die Uni geregelt.
AntwortenLöschen#zimmerfrei hat also geklappt? Freut mich.
AntwortenLöschen"Athen: Randale auf Bestellung?" http://www.heise.de/tp/artikel/34/34948/1.html
AntwortenLöschenAh. Der Kreis schließt sich. Danke.
AntwortenLöschenAktuelle Infos aus Griechenland auf deutsch: http://de.contrainfo.espiv.net/
AntwortenLöschenDie Berichte sind vom gestrigen Tag. Vielleicht wird dort ja noch nachgeschoben. Wir müssen uns doch noch einen Griechen suchen.
AntwortenLöschenDa ist schon die Antwort von Rubalcaba:
AntwortenLöschenhttp://www.youtube.com/watch?v=OLZmxkM5uKw
Ich finde, der sollte zuerst mal zum Zahnarzt gehen, bevor er das Maul aufmacht.
Telepolis hat auch etwas zu Spanien und den Provokateuren: http://www.heise.de/tp/blogs/8/150013
Mit den "Reformen" ist es wie mit der Krise: Die einen verdienen dran, die anderen leiden darunter.
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