Donnerstag, 25. August 2011

Muammar Oscar Gaddafi


Heute nur Geklautes zum Thema "Gaddafi auf der Flucht".
Hauptsache lustig.
Regie: Barack Obama
(bereits Oscar-nominiert für den besten Filmtitel aller Zeiten:
'Ein Krieg, der kein Krieg ist')
"...nähert sich seinem dramatischen Ende. Die libyschen Rebellen kämpfen gegen den bösen Tyrannen Gaddafi, der eigentlich böse ist, der aber für kurze Zeit mal gut war, um jetzt wieder böser als bös zu sein. Die tapferen Wüstenkrieger haben die Hauptstadt bereits erobert, die Residenz des Herrschers ist gefallen und Gaddafi ist auf der Flucht. Die Spannung steigt ins Unermessliche: wie wird das bzw. sein Ende sein? Wird ihn eine Bombe der NATO zerfetzen, werden ihn die Rebellen lynchen oder wird Barbara Salesch ihn zum Tode verurteilen? Bald werden wir es erfahren!"
Jawohl, sehr bald.
Noch heute, im Rahmen dieses Beitrages, versprochen.
"Bisher wurde die Menschenjagd auf Gaddafi grandios inszeniert."
Kein Wunder. Aus Fehlern lernen heißt inszenieren lernen:
"Nur ungern erinnern wir uns noch an die verkorkste irakische Epoche."
Wer lässt sich schon gern an peinliche Filmflops erinnern.
"Die Spannung wurde zwar gekonnt aufgebaut und auch gut gehalten, doch am Ende wurde gepatzt: Saddam kroch aus einem Erdloch - bäh, wie billig!"
Wir erinnern uns - das Produzententeam um den damaligen Regisseur Bush war stinksauer, haute mit der Faust auf den Schneidetisch und brüllte: Beim nächsten Mal läuft das professioneller, klar?

Beim nächsten Mal lief es besser, denn der nächste Regisseur ging die Sache geschmeidiger an:
"In Pakistan lief es besser. Die Liquidierung Osamas in einer Nacht und Nebel Aktion durch amerikanische Spezialeinheiten mit einer Live-Schaltung ins Weiße Haus war durchaus gelungen und machte da schon Lust auf mehr."
Mmmh, ja genau, gestiegene Erwartungshaltung des Publikums nennt man das, und die will bedient werden. Wie also lässt sich der Thriller 'Osama - ex, hopp, versenkt' (jetzt schon kultverdächtig aufgrund bombastisch hoher Einschaltquoten) Gaddafi-spannungstechnisch noch toppen?
"Wer weiß, vielleicht dürfen wir diesmal alle an Gaddafis Ende live teilhaben?"
Genau! Das wär's doch!

Die dazu notwendigen Vorkehrungen wurden bereits getroffen, was relativ wenig Kostenaufwand verursachte, denn die erforderliche Kulisse war bereits vorhanden:


Der Filmknaller des Jahres! Gaddafi, untergeschlüpft in der leerstehenden pakistanischen Bude von Osama - das riecht jetzt schon nach einem Oscar für den sparsamsten Low-Budget-Film aller Zeiten.

Aber - nörgelte das Produzententeam weiter - vielleicht geht es ja noch kostengünstiger? Ihr wisst schon, wir müssen das vom Regisseur soeben verordnete Haushaltssparprogramm - spending cuts - dramatisch glaubwürdig mit filmischen Mitteln kommunizieren, also: Lässt sich da noch irgendwas zusammenschneiden? Ohne große Kulissenschieberei, weil, das kostet ja bloß wieder?

No problem, kam es aus dem kreativen Schneideraum zurück: Es gibt da die Idee einer Wohngemeinschaft, bestehend aus Gaddafi, Mubarak und Assad! Das steigert die Action, multipliziert den Thrill und hält zugleich den Etat niedrig.

Genial!, schrie das Produzententeam und fuhr fort: Alles, was jetzt noch fehlt zum absoluten Abräumer, wäre ein gelungener regionaler special effect, habt ihr da vielleicht noch was im Rohr?

Null Problemo, kam es von der anderen Seite des Atlantiks zurück: Wir vergrößern einfach die WG um einen weiteren Bewohner, dann zieht das Filmding richtig gut durch:
Danke.

10 Kommentare:

  1. Hallo Frau Mop. Es ist widerlich, was da passiert. Reine Kriegspropaganda, die darauf abzielt, dem erklärten Feind das menschliche Antlitz zu nehmen. Erinnert alles ein bißchen an den Film 'The Running Man'.
    Ob man dann Gaddafis Leiche dann nötigenfalls posthum in ein Erdloch steckt, um klarzumachen, daß er auch nur eine Ratte war?
    Wo bleibt die Welle der Empörung, wo ist die Kritik an solch barbarischem Treiben, könnte es sich doch morgen gegen jeden richten?

    Ich ziehe auf den Ausweichplaneten um. Heute noch!

    p.s.: @Frau Mop: Ich gucke seit Längerem nach 'aldeas abandonadas' und suche Leute mit demokratischer Grundgesinnung und der Fähigkeit zur Empathie.

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  2. Im "Krieg, der kein Krieg ist", werden Kriegspropaganda-Flugblätter der NATO über Tripolis abgeworfen.

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  3. "..the right to al Libyians to live in peace."

    Als nächstes kommen Päckchen mit 'ner us Flagge, einer Dose Coca Cola, abgelaufenen McDonalds Bons einer weniger bekannten, in Texas gelegenen Filiale, für die man bis vor 8 Wochen einen Cheesburger und eine halbe Gallone Milkshake für den halben Preis bekommen hätte und einer Werbebroschüre von amex, in der man sich bereit erklärt, den Zinksarg des Mitglieds kostenlos zu einem Friedhof seiner Wahl zu transportieren.

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  4. Oh Mann. Da haben Polizisten in Berlin eine Frau erschossen.

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  5. Dpa-Meldung auf Spon: "Griechenland hebt Polizei-Verbot an Unis auf"

    Die Meldung beginnt leider mit einer groben Falschaussage. Es stimmt absolut nicht, daß es sich um "eine weltweit einmalige Regelung" gehandelt hätte.

    Wieso beschränkt man sich nicht auf die reine Nachricht? So ist ein Drittel der Meldung überflüssig.

    Meine heutige Frage an Radio Eriwan lautete deshalb: Ist das Büro der dpa in Pisa?
    Anwort: Im Prinzip nein aber in der Regel ja.

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  6. Telepolis: "Spanien will eilig eine Schuldenbremse einführen"

    «Im Eilverfahren soll ohne Volksabstimmung die Schuldengrenze in die Verfassung geschrieben werden.

    Schon am späten Dienstag kam es zu ersten spontanen Protesten in Spanien. Auf dem zentralen Platz (Puerta del Sol) in der Hauptstadt Madrid haben sich Hunderte versammelt, um gegen das Vorhaben zu protestieren, die Verfassung ohne Volksabstimmung zu ändern, um darin die von Berlin und Paris geforderte Schuldenbremse zu verankern.
    ..
    Doch es wird starken Widerstand der "Empörten" geben, die seit Mai gegen Arbeitslosigkeit, Sozialabbau und Demokratiedefizite auf die Straße gehen. Die Demokratiebewegung sieht sich durch die neuen Vorgänge bestätigt. Sie lehnt sich gegen die "Zweiparteiendiktatur der PPSOE" auf. Den neoliberalen Kurs beider Parteien, der nun in der Verfassungsreform und weiteren Steuergeschenken gipfelt, machen sie für die Krise verantwortlich, deren Kosten beide Parteien dagegen der einfachen Bevölkerung aufbürdeten. Für den späten Mittwoch ist eine Massenversammlung in Madrid geplant, um die weitere Proteste abzustimmen. ..»

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  7. Syrien - taz: "Karikaturist verprügelt"

    «Der Karikaturist Ali Farzat stellt in seinen Zeichnungen die Heuchelei und Brutalität der Machthaber in der Region bloß. Nun liegt er verletzt im Krankenhaus.»

    Für die Rrhöhung der Spannung in Libyen sorgt übrigens auch die taz: "Ein bombensicheres Versteck"

    «Jugoslawien baute bis 1990 die Bunkeranlage in Tripolis. Selbst der Nato wird es schwerfallen, den Bau zu knacken, sagt ein hoher Funktionär, der daran beteiligt war.»

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  8. Komisch. Irgendwie kennt immer noch kaum jemand Calexico, eine Band aus Baja California, wie ich feststellen muß. Vielleicht kann ich das hiermit oder damit ändern.

    Buen fin de semana pa' todxs!

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  9. Calexico gefällt mir,
    Fin de semana igual de buenos!

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  10. http://www.imdb.com/name/nm0129879/

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