... und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt:
Die irische Volksabstimmung zum europäischen Fiskalpakt naht mit Riesenschritten (Ende Mai). Proportional dazu steigt die Angst in Regierungskreisen vor einem mehrheitlichen Nein des abstimmenden Volkes. Was tun Regierungen, wenn sie es mit der Angst zu tun kriegen? Das, was sie in solchen Fällen immer tun: Sie machen dem Volk Angst. Mit seismographischer Sicherheit kann man sich darauf verlassen: Wird eine Angstkampagne gefahren, hat die Regierung die Hosen voll. Und zwar gestrichen.
Um einen Blick in den Füllstand der irischen Regierungsbeinkleider zu werfen, genügt ein Blick in die irische Tageszeitung Independent, die sich mit der Kampagnenstrategie der Regierungspartei beschäftigt und deren Kampagnendirektor zitiert:
"Der Regierung wäre es lieber, das Referendum zu gewinnen, indem sie nett zu den Wählern ist; aber nötigenfalls können wir auch eine andere Gangart einlegen."
Andere Gangart?
"Sollte sich herausstellen, dass die Kampagne nach der ersten Woche nicht gut funktioniert, werden wir die Angst-Einjager ("the frighteners") auf die Öffentlichkeit loslassen und so richtig Klartext reden."
Klartext: Leute, wir machen einen auf nett, aber wir können auch anders - wenn ihr bis Ende dieser Woche nicht auf unseren Zug aufgesprungen seid, werden wir nächste Woche richtig fies!
Was bezüglich des Hosenfüllstandes der Regierung nur den Befund zulässt: gestrichen voll. Mit anderen Worten:
... eine Schlüsselstrategie bei der Kampagne von Fine Gael (Regierungspartei in Irland) wird darin bestehen, die Angst-Einjager auf die Wähler anzusetzen, sollte sie (die Partei) eine reale Gefahr befürchten, dass das Referendum verloren wird.
Man weiß nicht recht, wovor man mehr Angst haben soll: Davor, dass Europa in die Luft oder die zum Bersten vollen Hosen der europäischen Regierungen uns demnächst um die Ohren fliegen.
Explosive Zeiten. Und kein Schutzbunker, nirgends.
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