Sonntag, 13. Mai 2012

Luft raus


Das Stichwort des heutigen Tages heißt "aufblasbar".

Aufblasbar kommt von aufblasen. Bläst man etwas auf, ist es aufgeblasen - ein Zustand, der einen Gegenstand ebenso treffen kann wie einen Menschen, und wie der aufgeblasene Luftballon neigt der aufgeblasene Mensch zum Platzen, weil er nichts weiter enthält als Luft, vorzugsweise heiße. Das mit dem Platzen passiert natürlich nur, sofern nicht rechtzeitig vorher die Luft abgelassen wird. In dem Fall gibt es dieses vertraute schnürpfelige Geräusch - pfrrrchchchfllubbb! - und übrig bleibt eine trostlos schrumpelige, ausgemerkelt wirkende Hülle, meist am Boden liegend.

Tschuldigung, hab' mich vertippt: ausgemergelt muss das natürlich heißen, was von dem aufblasbaren Dingens übrig bleibt. Welches Dingens? Na, dieses CDU-Dingens. Noch wird mit vollen Backen heiße Luft reingepumpt, aber es ist ja auch erst Sonntagmorgen und noch nicht aller Tage Abend, wo es dann pfrrchchchfllubbb! macht. Weil das Aufblasbare und das/der/die Aufgeblasene immer so schön dem freien Assoziieren auf die Sprünge hilft, hat sich nämlich die CDU einen riesigen aufblasbaren Schuldenberg ausgedacht, mit dem sie - zu Reklamezwecken - während des NRW-Wahlkampfes über Land tingelte.

Das Dingens ist ein mobiles, über sechs Meter hohes wabbelig-schwabbeliges Teil aus Gummi, in das viel Luft reinpasst und das - so haben die sich das zumindest ausgedacht - wie eine furchterregende Wahlkampfwunderwaffe rüberkommen soll, eingedenk Angela Merkels unermüdlichem, wenn auch allmählich ziemlich ausgemergelt wirkendem Tatendrang in Sachen Austerität.

Das Blase-Dingens sieht in echt ungefähr so furchterregend aus wie eine Low-Budget-Kinderhüpfburg aus Unterschnürpflingen (und ist im übrigen so furchtbar pottenhässlich, dass mir kein Bild davon aufs Blog kommt). Vielleicht dürfen ja tagsüber die lieben Kleinen darin herumtollen, während die Eltern an die Urnen hüpfen.

Am Ende des Tages soll es, umfragetechnisch gesehen, zu einem geräuschvollen schnürpfeligen pfrrchchchfllubbb! für die Parteiblasebälger kommen; aber natürlich nur, sofern nicht rechtzeitig vorher anderweitig die Luft abgelassen wird. In dem Fall gibt es dieses vertraute explosive Geräusch - plopp! - und übrig bleibt eine zerfetzte Gummischuldenhüpfburg, zum Platzen gebracht von einer übermütig hüpfenden Generation heranwachsender Bälger, die kurz vor dem finalen Plopp! im Chor gebrüllt hat: Wir zahlen nicht für eure Schulden!

2 Kommentare:

  1. ...und in Frankfurt. Hier drehen sie nur noch am Rad, die Politkasper (was in Frankfurt übrigens halbe/halbe CDU-ler und Grüne sind). Ich wiederhole: Grüne. Auch wenn ein Cohn-Bendit jetzt mords am Rumeiern ist.

    AntwortenLöschen