Mittwoch, 11. November 2009

Zapfhahnblüten


Es ist kaum zu glauben, aber mein Blog hat mir zu einem neuen Nebenjob verholfen. Na gut, Nebenjöbchen. Okay, Nebenminijöbchen. Also, nix Großes, dafür etwas feines Kleines. Meinte doch einer der Geschäftsführer und sporadischer Blogleser, die Lektüre des Mrs.-Mop-Blogs erlaube ihm den Schluss, dass die Autorin ganz gut mit der deutschen Sprache umgehen könne, sich rechtschreibsicher durch ihre Einträge hangele und Wert auf ein fehlerfreies Texterscheinungsbild lege. Ich finde, da hat er recht.

Und weil er recht hat, sitze ich jetzt über einem Buch und darf es lektorieren. Bei dem Buch handelt es sich um eine Art Gästebuch des Restaurants, genauer gesagt, ein Gästegratulationsbuch: Vor kurzem hatte nämlich das Restaurant ein rundes Jubiläum gefeiert, aus welchem Grund ein Gedichtwettbewerb ausgeschrieben worden war. Jeder Gast, der wollte, durfte. Er musste sich nur von der entsprechenden Muse geküsst fühlen. Es fühlten sich unvorstellbar viele Gäste geküsst - weitaus mehr Gäste als es Musen gibt -, denn die Zahl der Lyrikeinreichungen überstieg alle Erwartungen. Aus all dem Gereimten nebst viel Ungereimtem ist im Do-it-yourself-Verfahren ein 'Buch' entstanden, welches im Restaurant zur Lektüre ausliegt.
Jetzt soll aus dem sogenannten Buch ein richtiges Buch werden. Zu diesem Zweck soll ich mit strenger Hand allen Rechtschreibfehlern und stilistischen Sündenfällen zu Leibe rücken; mit anderen Worten, für Ordnung und Sauberkeit sorgen. Mrs. Mop bleibt also, sozusagen, ihrer Grundtätigkeit treu.

Die meisten Juwelen der Gedichtsammlung dürften sich der physischen Nähe zu Zapfhahn und Zanderfilet verdanken, in welcher der jeweils dichtende Besucher weilte. So bekannte etwa ein weiblicher Stammgast freimütig, zwei Gläser Blanc de Noir intus zu haben, bevor die Muse das Küssen kriegte und folgendes gebar:
Mir ist jetzt gar nicht nach Gedicht,
sondern vielmehr nach dem Gericht.
Ob Lamm, ob Rind oder auch Kuh -
mein Magen gibt grad keine Ruh'.
Dann kipp' ich eben noch'n Wein;
man muss ja auch mal locker sein.
Dann geh' ich nächtens hinten raus
und schwanke satt und froh nach Haus.
Wie man sieht, macht mein Nebenjöbchen Spass. Es gibt viel zu lachen beim Lesen. Doch damit nicht genug: Kaum hatte ich heute früh beim Kücheputzen ein großes Glas Selters intus, ging die Küsserei los.
Als ich heut' den Boden schrobb,
schoss es mir durch meinen Kopp:
Hat denn keiner was vermisst?
Denn was diesem Buch noch fehlt, ist
ein Gedicht von Mrs. Mop.

Ob die sich wohl freu'n darob?
Fragte ich mich, als ich schrobb.
Musenkuss kam angezischt,
schnell paar Reime rausgewischt.
Also sprach die Mrs. Mop.

4 Kommentare:

  1. tollTollTOLL :D! *sing blo-ggen ist to-holl, blo-ggen ist to-holl... nech?! und das gedicht gefällt mir auch, also deins.

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  2. uuh, hab heut verschlafen, Wecker überhört...aber durch deine Fanfare bin ich wachgeworden, ta-taa!...LOL danke :))!

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  3. Danke mrs. Mop. nun kann das gedichtbuch und somit der gedichtwettbewerb abgeschlossen werden. kuss.

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  4. Uh-huuh, das Gedicht war eigentlich nur mal so ins Unreine...gehöre ich jetzt zu den Preisträgern? ;)

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