Dienstag, 24. November 2009

Ludwigslust


Die derzeitige steife Brise hat einen Namen: Ludwig heißt sie. Vielmehr er, weil bekanntermaßen das Sturmtief männlichen Geschlechts ist. Ludwig liegt kurz vor Skandinavien, habe ich in den Frühnachrichten gehört und gedacht: Wieso liegt Ludwig? Wie kann er liegen, wo er doch wütet und tobt allerorten? Vielleicht liegt Ludwig ja gemütlich an der norwegischen Küste mit einer Fernbedienung in der Hand und drückt auf Sturmstärke zwölf für Mitteleuropa.

Im Lokalteil der (gedruckten) Zeitung habe ich dann gelesen, unsere Stadt sei gestern von Sturmböen heimgesucht worden, welche mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 72 Stundenkilometern durchgefegt seien. Da wundert man sich nicht mehr, dass das Fahrrad zum Schleudersitz wurde. Weiter war von einer 'Gefahrenwarnung' heute ab zwölf Uhr die Rede, nämlich einer 'amtlichen Warnung vor markantem Wetter'. Mar-kant, hieß es. Und dass die Leute unbedingt 'aufpassen und auf herabfallende Gegenstände achten' sollten, zum Beispiel Dachziegel. So was Beknacktes. Weil, wenn, dann wird mir womöglich der markant herabstürzende Dachziegel gar keine Zeit lassen, vorher gebührend auf ihn zu achten.

Das mit dem markanten Wetter ist wohl so zu verstehen, dass noch eine ganze Weile mit Sturmböen gerechnet werden muss, von lebhaft über schwer bis orkanartig. Weil nämlich:
Ludwig hat Unterstützung von einem namenlosen Randtief, das noch in der Entwicklung steckt.
Wie das raunt! Namenloses Randtief. Der Ludwig hat da so nebenher was Heimliches laufen. Steckt noch in der Entwicklung. Aha, da geht noch was. Es bleibt stürmisch. Man wüsste zu gern, mit wem sich Ludwig gepaart hat, da oben vor der norwegischen Küste mit der Fernbedienung in der Hand.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen