Sonntag, 1. September 2013

One two three, what're we fighting for?


Spätstens seit gestern abend kann es keinen Zweifel mehr geben:
Der syrische Präsident al-Assad ist der schurkischste Oberschurke aller schurkischen Diktatoren sämtlicher existierender und je existiert habender Schurkenstaaten.
"Welche Botschaft verbreiten wir, wenn ein Diktator vor aller Augen Hunderte von Kindern zu Tode vergasen kann und dafür keinen Preis zahlen muss?"
Keine leichte Frage.

Einzig richtige Botschaft:
"Kein Einsatz chemischer Waffen! Wir haben sie im zweiten Weltkrieg nicht eingesetzt, Hitler hat sie nicht eingesetzt, und wir setzen sie nicht ein, das ist doch keine Frage. Obwohl wir wissen, dass Assads Vater es getan hat, und jetzt geht er hin und tut es auch."
Vergessen zu erwähnen hat das Kriegspropaganda-Großmaul des regierungstreuen Sender MSNBC, dass

erstens
der Einsatz chemischer Waffen jahrzehntelang zum Standard amerikanischer Kriegsführung gehörte,
zweitens
das amerikanische Militär zwischen 1963 und 1973 rund 400.000 Tonnen Napalm auf Vietnam, Kambodscha und Laos herabfallen ließ,
drittens
in denselben Ländern zwischen 1962 und 1971 rund 20 Millionen Gallonen (1 Gallone = 3,78 Liter) Agent Orange, vermischt mit Kerosin, versprüht wurden,
viertens
neben unzähligen "zu Tode vergasten" Kindern von den Überlebenden weitere unzählige Kinder mit physischen Deformationen, Behinderungen und Krankheiten geboren wurden (die Schätzungen gehen in die Millionen),
fünftens
die mit Deformationen, Behinderungen, Krebserkrankungen geschlagenen Überlebenden und deren Nachkommen niemals irgendeine - in welcher Form auch immer - Entschädigung erhalten oder eine solche angeboten bekommen haben von jenem Land, das die chemischen Waffen eingesetzt hatte,
sechstens
vor 30 Jahren die USA untätig und mit kaltem Kalkül zuschauten, wie Saddam Hussein chemische Waffen im großen Stil einsetzte,
siebtens
nicht Hunderte, sondern Millionen Menschen von den Nationalsozialisten "zu Tode vergast" wurden und das Schädlingsbekämpfungsmittel Zyklon B (Wirkstoff: Blausäure) mit Sicherheit in die Kategorie chemische Waffen fiele, sofern dies ein Kriegspropaganda-Großmaul auch nur am Rande interessierte,

- dafür jedoch ein für allemal klargestellt, dass
achtens
Assad der schurkischste Schurke aller Zeiten ist,
und neuntens
nicht nur im Krieg, sondern in der Kriegspropaganda alle Mittel und Lügen erlaubt sind.

Zehntens bin ich gerade einigermaßen von den Socken, dass es so etwas - wo nicht Hunderte, sondern Hunderttausende aufstanden und inbrünstig gegen den Vietnamkrieg gesungen haben - einmal gegeben hat und heute nicht mehr gibt, aus welchen Gründen auch immer:



8 Kommentare:

  1. Weil es Leute gibt, die den Begriff Friedensneger als Rassismus auslegen.

    Darum geht niemand mehr auf die Straße.
    Es gibt zu viele Unterstützer dieses Teufels.

    Auch das Verhungern von Tausenden Kindern täglich gilt als human.
    Was willste....

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  2. die doitschen zerfetzen sich selbst.
    vor allem die gutmenschen aus den westdoitschen provinzen verhindern jegliche kritik.
    die ziehen gleich die berühmte nazikeule oder das rassismusplumpsklo.

    stimme zu.

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  3. @ 12:44
    Das ist ja auch kein Friedens- sondern ein Friedensnobelpreisneger.
    ............

    Danke Mrs. Mop, bei dem Artikel konnte ich meiner Tochter etwas "Geschichtsunterricht" vermitteln über Woodstock. Und "Give me an F ..." ist natürlich auch heute noch erste Sahne.

    cu
    renée

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  4. huch...ich möchte sehen, wenn die westdeutschen ihre stasiakten stürmen...wie unblutig das ausgegen wird...

    in einer diktatur war es möglich..
    wie wird es in einer demokratie ausgehen??

    lach...

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  5. hab ich meinem sohn auch grad erklärt.
    der ist in der heldenstaft leipzig geboren.

    manches kann man nicht erklären.

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  6. steinbrück ist echt dumm - das sagte mein sohn..

    nix an argumenten dagegen.

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  7. 5 dumme Wessis wollten Erika Kasner eben auf 4 Sendern erschießen.

    Dumme Nummer - wenn man nur dummes Analphabetenpack schickt.

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  8. Präzise Recherche, kurz und klar erklärt; das ist Journalismus vom Feinsten. Übrigens - wie 99% der Artikel hier.

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