Freitag, 9. Juli 2010

Geld stinkt


Man hat ja schon viel gehört über sogenanntes Dirty Money und das damit zusammenhängende Phänomen der Geldwäsche. Trotzdem hält sich bis heute hartnäckig das Gerücht, dass Geld nicht stinke.

Alles falsch. Gerade weil Geld so fürchterlich stinkt, muss es gewaschen werden, und zwar am besten mit Seife und Wasser. Also ab in den Schongang damit - nur beim Trockenschleudern muss man ein bisschen aufpassen. Sonst zerbeult es den staatstragenden Kopf von George Washington und die frischgewaschene Dollarnote riecht zwar schön sauber, eignet sich aber nicht mehr zum Weiterverschleudern.

In Zimbabwe, wo der amerikanische Dollar gesetzliches Zahlungsmittel ist, werden vorzugsweise Eindollarnoten in die Waschmaschine gesteckt. Logisch, denn Kleingeld ist nun mal am meisten verschmutzt, da es täglich durch unzählige Hände gewandert ist; aber eben nicht nur durch unzählige Hände, sondern durch ebenso viele Unterhosen und Socken, nämlich selbige Teile, welche direkt am Leib getragen werden: sichere Geldaufbewahrung durch körpernahes Tragen. Naturgemäß kommt es dabei zu starker Geruchsbildung.

Die stinkenden Geldscheine alternativ durch neue zu ersetzen, käme (und kommt) vielleicht als Option im Heimatland des US-Dollars in Frage, nicht jedoch im fernen Afrika. Wer sollte dort auch die Druckmaschinen anwerfen? Dann schon lieber die Waschmaschinen. Außerdem haben die Zimbabwer ihre Erfahrung mit den Tücken beliebig nachgedruckten Geldes: Der letztes Jahr noch als Landeswährung geltende Zimbabwe-Dollar war am Schluss so reichlich in Umlauf, dass er nichts mehr wert war. Da stieß sogar die ausgeprägte Improvisationsfreude der Zimbabwer an ihre Grenzen:

via LOLFed
Selbst als Klopapier durften die Banknoten nicht mehr benutzt werden.

Es stinkt doch, das Geld.

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