Lauwarmer Spätsommerabend, spontanes Grillen auf dem Balkon. Hungrig sitzen wir in den Liegestühlen und starren tiefsinnig in die zögerliche Glut. Dieses gemeinsame Versunkensein in den Anblick von Feuer entspannt ungemein. Wir unterhalten uns über Themen wie Wahlkampf, Würstchenqualitäten und Wirtschaftskrise, und plötzlich ruft der Gast eindringlich: "Wir brauchen mehr Kohle!". Fand ich ebenfalls und dachte dabei ans Geld, er dagegen ans Grillgut. Er sprang auf, griff nach der Holzkohletüte, schüttete nach, ich schaute tiefsinnig zu.
Grillproll, las ich auf der Tüte. Grillproll. Stand da. Aufgedruckt. Holzkohle von Grillproll. Impulsiv entfuhr mir ein lautes, betontes "Grill-proll!", was den Gast zunächst befremdete, bezog er doch den Ausruf auf seine Person anstatt auf die Tüte. Wie hätte er auch wissen können, dass zwei seiner Finger soeben einen Profi in einen Proll verwandelt hatten.
Der Abend wurde dann noch richtig lustig. Und die Würstchen schmeckten großartig.
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