Samstag, 20. Februar 2010

Blues The Healer


Morgens beim Kaffeetrinken war mir so, als würde ich heute endlich das Projekt 'Stöckchen' in Angriff nehmen. Zur Erinnerung: Reasons To Be Cheerful waren gefragt; zehn an der Zahl. Ganz schön viel, wie ich finde, doch heute früh dachte ich, das packst du locker, schließlich ist jetzt Vorfrühling, und du hast eine gute neue Wohnung, und Zeit zum Schreiben hast du heute auch endlich mal wieder - also wann, wenn nicht heute? Ich war guter Dinge. Obendrein stieß ich auf ein genial albernes Video, wo ein Hund (Labrador) mit Menschenhänden Plätzchen (oder Hundekekse) verzehrt. Ich schaute mehrmals, lachte Tränen und war bester Dinge. Cheerful halt. Ja, so einfach kann es gehen.

Dann jedoch geschah dies und das, mein Tag trübte sich ein, und je mehr draußen die Sonne schien (sie tat es gewaltig), desto mehr (also gewaltig) zog sich mein Tag zu. Wolkentechnisch gesehen. Das ging so weiter, bis sich die Verstimmung zu einem gewaltigen Blues ausgewachsen hatte. Warum und wieso, ist jetzt zweitrangig, interessanter finde ich die Frage: Wie cheerful muss man eigentlich sein, um darzulegen, welche Gründe es gibt, cheerful zu sein? Wobei es mir jetzt nicht um das ganz große Lebensglück/-unglück geht, sondern einfach um die Tagesverfassung.

Weil, bei so einer situativen Verdunkelung des Gemüts fällt einem zum Thema ja mal rein gar nichts ein. Obwohl ich genau weiß, dass es ziemlich viele Gründe gibt. Ich weiß nur nicht, wo ich sie gerade verlegt habe. Deshalb verschiebe ich das Projekt auf morgen und gebe mich dem Blues hin.


John Le Hooker und Van Morrison singen I Cover The Waterfront. Zu sehen gibt es, außer einem Bild, nichts. Zu hören alles. Obwohl das meiste ungespielt, der Gesang nur angedeutet bleibt. Das schafft beim Hören viel Raum, um zur Ruhe und zu sich selbst zu finden.
Blues a healer, all over the world
It healed me, to heal me
Can heal you, heal you, if you let it.
Carlos Santana

2 Kommentare:

  1. Ach so ein Blues kommt bei uns Frauen doch ganz unvermittelt. Von einem Moment auf den anderen stürzt er auf uns ein. Aber genau so schnell kann er auch wieder verschwinden. Du hast den blöden Blues heute Nacht bestimmt einfach nur weggeschlafen - und jetzt gehts Dir wieder blendend!

    Ich finde zum Beispiel dass Du Dich glücklich schätzen kannst, dass Du dieses kreative Talent hast, die passenden Bilder zu Deinen Geschichten zu finden - oder die passenden Geschichten zu Deinen Fotos (wie herum das auch immer passiert) ;-)
    Und ich glaube, Du bist kein 08/15 Mensch. Und darüber kannst Du auch glücklich sein :-)
    Ganz liebe Grüße und kick the Blues off!
    Sissy

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  2. Das war ein guter Tipp mit den Bildergeschichten - ich hätte fast vergessen, dass jede einzelne von ihnen mir einen gute-Laune-Schub gibt. Danke ;).

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