Sonntag, 3. Januar 2010

Perlen aus Polen


Oh hättest du geschwiegen, polnische Perle.
Und deine schäbige kleine Erfolgsstory für dich behalten.
Stattdessen lässt du dich von der FAZ als heroische Schwarz- und Wanderarbeiterin feiern.
Ich lese. Ich schnappe nach Luft. Bekomme pechschwarze hässliche Gedanken. Es schäumt in mir. Die Galle steigt. Mein Organismus droht zu übersäuern.

Wie gut, dass ich ein Blog habe, zum mal-kurz-Durchwischen.
Liebe polnische Putzfrau Anita,

tu mir einen Gefallen, halte den Mund und mache ihn erst wieder auf, wenn du gründlich nachgedacht hast. Schließlich hast du einen Abitur-IQ, also mache gefälligst Gebrauch davon. Unsere polnische Küchenhilfe ist keine ausgebildete Köchin wie du, ist halb so alt wie du, hat kein Abitur, und trotzdem redet sie nicht so einen Schwachsinn wie du. Vielleicht liegt das daran, dass unsere polnische Küchenhilfe in Deutschland lebt, in Deutschland Miete und (jawohl!) Steuern sowie Sozialabgaben bezahlt, in Deutschland ihre Lebensmittel kauft und das alles für weniger als zehn Euro die Stunde versucht auf die Reihe zu kriegen.

Ich übrigens auch. Deutsche Putzfrau, du weißt schon. Eine von denen, über die du dich so gern mokierst, und das, obwohl du nach Feierabend ausschließlich deine Landsleute triffst - wieviele deutsche Putzfrauen hast du kennengelernt? Oder plapperst du nur nach, was deine Schwarzauftraggeber über die faulen deutschen Putzfrauen abgelästert haben? Und warum tust du das so prahlerisch, so großmäulig, so peinlich?

Weißt du, Anita, ich finde, als Putzfrauen mit Abitur sollten wir uns ein wenig zusammenreißen und es vermeiden, in der Öffentlichkeit allzu viel Stuss zu quatschen. Das tut dem eh miserablen Image nicht gut: weder dem der Putzfrau, noch dem des Abiturs. Dem des polnischen Schwarzarbeiters übrigens auch nicht.

Viele Grüße

Mrs. Mop
Danke, jetzt geht's mir besser.

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