Samstag, 3. April 2010

Fair und prekär


Unter Fair Trade hat man sich bisher eigentlich etwas anderes vorgestellt - aber bitte, warum nicht. Man denkt ja dann immer gleich an ferne Länder, große Armut, gerechte Bezahlung, Menschenrechte und alles ganz weit weg. Doch sieh', das Gute ist so nah.


Fairer Handel vor der eigenen Haustür. Ein geschlossenes Warenwirtschaftssystem, bestechend in seiner Einfachheit und Transparenz. Kurze Transportwege, wenig logistische Herausforderungen, integrierte Lagerhaltung im Wareneingangsbereich. Die einen schmeißen die Klamotten weg und in den Container rein, die anderen holen sie aus dem Container raus und bringen sie wieder unter die Leute; die Leute kaufen die Klamotten, tragen sie und schmeißen sie wieder in den Container, die anderen holen sie...und so geht das weiter, bis wenn sie nicht gestorben sind. Perfektes Recycling.

Ob das nun wirklich ein fairer Deal ist oder nicht, ist schwer zu beurteilen, weil nicht ersichtlich ist, wer in der Wertschöpfungskette dieses postmodernen Idylls wieviel verdient und wer draufzahlt. Da fehlt es noch an Transparenz. Aber so als Modellversuch in strengeren Zeiten - warum nicht.

3 Kommentare:

  1. :) ich kaufe tatsächlich bei einer second-hand-kette mit namen schrader, die unter anderem aus haushaltsauflösungen ... aufkaufen. skurriles zeug, zu 90% schrott, aber für die 10% coolen sachen lohnt es sich, 2x im jahr 3h zu opfern ;). und man bezahlt nach gewicht :)!

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  2. *lol* Ich Schaf habe immer gedacht, die könnten ihre Klieben so spuckebillig raushauen, weil sie ihre Sweatshirts in Sweatshops und ihre Jogginghosen im Laufschritt produzieren.
    Aber so geht es natürlich auch. :)=)

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  3. @rebhuhn
    "Bitte zwei Kilo Klamotten."
    "Darf's auch etwas mehr sein?"
    "Na gut, noch ein Pfund Halstücher obendrauf."
    :)

    @Britta
    Jogginghosen im Laufschritt, sehr gut :)! Ja, es geht auch ohne Sweatshops, Kik macht's vor, fair gehandelte Klamotten aus der Region...;)

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