Mittwoch, 13. Januar 2010

Dogshit


Hey, wir leben jetzt in der sogenannten närrischen Jahreszeit, da kann man sich schon mal einen Kracher erlauben. Gern auf Kosten anderer, die so blöd waren, in jene Falle zu tappen, die man ihnen eigens aufgestellt hat.

Das ist etwa so, wie wenn ich mit meinem Hund Gassi gehe, und weil es ein gut dressierter Hund ist, befehle ich ihm, sich mitten auf dem Gehweg zu entleeren; nach erfolgter Verkotung des meistgenutzten Mittelstücks erbaue ich mich lauthals und schenkelklopfend an jenen grenzblöden Zeitgenossen, welche in jeden, aber auch wirklich jeden Hundehaufen reinrennen müssen und denen einfach nicht zu helfen ist.

Gut, ich habe keinen Hund, und hätte ich einen, würde ich ihn nicht auf dem Gehweg seine Notdurft verrichten lassen, und täte der Hund es trotzdem, wäre mir das peinlich, und würden die Leute in den Haufen treten, wäre es mir noch peinlicher und ich verspürte das dringende Bedürfnis, mich zu entschuldigen. Keinesfalls käme ich auf die Idee zu behaupten, nun ja, die Leute fühlten sich nun mal magisch angezogen von frischem Hundekot in der Gehwegmitte, und weil die Leute so schräg drauf seien, müsse ich beziehungsweise mein Hund dieses archaische Menschheitsbedürfnis eben befriedigen und für die entsprechenden Hinterlassenschaften sorgen.

Genug dogshit. Funktioniert auch ohne Hund, hat die Süddeutsche Zeitung bewiesen. Man nehme ein anständiges Unwetterszenario (Hundehaufen) namens Daisy, haue es den Lesern tagelang auf höchster Alarmstufe (Gehwegmitte) um die Ohren und serviere zur Entwarnung - leider hat das dumme Ding Daisy nicht mitgespielt - ein paar tiefsinnige Gedanken zum angeblich urmenschlichen Bedürfnis nach Angst (Hundekot als Faszinosum).
...gibt es das Bedürfnis nach Angst und die Faszination an der potentiellen Katastrophe - im Bedürfnis nach einer Nachricht, die einem durch Mark und Bein fährt, nach dem Schock der Meldung.
Ein Fall für die Presse (Hundebesitzer), denn das Bedürfnis nach Schocks
...gehöre mittlerweile so sehr zu den westlichen Gesellschaften, dass sie - wie bei Drogenabhängigen - in Injektionen verabreicht würden, wohl abgemessen und, weil die Wirkung mit zunehmendem Gebrauch abnimmt, in sich steigernden Dosen.
Fertig ist der dampfende öffentliche Haufen (dampfender öffentlicher Haufen). Wie gesagt, mir wäre so etwas peinlich. Und die SZ? Die sollte bis zum Ende des nun herrschenden Dauerhochs Bob mit Schneeschippen bestraft werden. Damit sie auf keine dummen Gedanken kommt und dem armen Bob irgendwas Katastrophales anhängt. Bob ist nämlich einfach nur kalt und sonst gar nix. So kalt, dass es einem den Hintern wegfrieren möge beim Schneeschippen. Wär' doch 'ne prima Schlagzeile.

1 Kommentar:

  1. . [<-- aber sowas von! und die vergleiche sind großartig - und der punkt jetzt fast überflüssig ;)...]

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