Sonntag, 17. Juni 2012

Haste mal 'nen Marx?


Ein Gespenst geht um in Europa:

Sparkasse Chemnitz, ehem. Karl-Marx-Stadt

Mit Sicherheit eine ziemlich verdinglichte Angelegenheit von hohem Gebrauchswert, jedenfalls für den, der knapp bei Kasse ist und ohne Kapital dasteht, sowie definitiv in Bälde ein Objekt für Sammler und Liebhaber, mithin von hohem Tauschwert. Was will man mehr?

Das Dialektische an dieser Art bargeldlosem Zahlungsverkehr ("wir akzeptieren Visa, American Express und Marx!") hat sich mir noch nicht ganz erschlossen, dafür aber das Materialistische. Ist halt das alte Lied von der Subsumption des Antikapitalistischen ins gefräßige System. Oder so.

Oder so: Give some credit to Marx!

Was der wohl dazu sagen würde? (Der Groucho, nicht der Karl.)

6 Kommentare:

  1. Dann doch lieber gleich dieses Motiv (via),
    so eins wollte dann bestimmt keiner in seiner Brieftasche mit sich herumtragen, wie ich jetzt einfach mal vermute.
    Alternativ könnte ich mir auch moderne Waffentechnik aus deutscher Produktion vorstellen oder wenn es unbedingt ein Derivat bürgerlichen Kulturverständnisses sein, ginge zur Not beispielsweise auch ein Sloterdijk-Konterfei. Der Ackermann geht ja wegen der Firmenzugehörigkeit nicht.

    Eigentlich dachte ich aber vorhin: "Lieber Gott, lass es bitte, bitte einen Gag des Titanic Magazins sein".

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    1. Von wegen Mastercard. Ein kleiner reality check zwischendurch: Käsekuchen

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    2. Apropos Kreditkarte. Auf der von mir als via angegebenen Seite findet sich auch der Link zu dieser kleinen Anekdote: Un ex alcalde socialista de Huelva pagaba a las putas con una tarjeta de crédito del Ayuntamiento


      El ex alcalde socialista de Valverde del Camino (Huelva) y actual delegado provincial de Obras Públicas y Vivienda de la Junta, Miguel Ángel Domínguez, renunció ayer a los cargos que ostenta en el PSOE y en la Administración andaluza, tras hacerse público que pagó con una tarjeta de crédito del Ayuntamiento varios servicios en un prostíbulo de Sevilla cuando aún era alcalde del municipio onubense. Los trabajadores tenían ya desde esa fecha problemas de cobro de sus nóminas ante la difícil situación económica de las arcas públicas.

      "Obras publicas" - Ich lach mich schlapp.

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  2. P.S.: Auf deutsch: Ein (sozialdemokratischer) Exbürgermeister und derzeitiger Abgeordneter der Provinzregierung Andalusiens ist in den Puff gegangen und hat mit der von der Stadt zur verfügung gestellten Kreditkarte bezahlt.
    Er war sieben Mal dort und dabei 3.685 Euro auf den Kopf gehauen.
    In "Anbetracht der angespannten ökonomischen Lage" kritisiert man ihn nun.

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    1. Danke für die Übersetzung. Damit du mal weißt, dass du das nicht umsonst aufschreibst :)

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  3. Danke @Amike, das ist lieb von dir.

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