Dienstag, 25. September 2012

Kein Fehltritt


Und jetzt eine kleine Gutenachtgeschichte aus 1001 Nacht:

Es begab sich auf einer Straße in der nordiranischen Provinz Semnan, dass ein geistlicher Tugendwächter einer Frau begegnete, die er für "unzureichend verschleiert" hielt. Statt sich um seinen eigenen Kram zu kümmern, beging er den Fehler, die fremde Frau ob ihres - in seinen Augen - verlotterten Outfits zu verwarnen. Schließlich sei es, wie er später zu Protokoll gab, "seine religiöse Pflicht, das Richtige zu befehlen und das Falsche zu verbieten".

Dass er damit an die Falsche geraten war, hätte ihm spätestens dämmern müssen, als die Frau ihm das einzig Richtige entgegnete: Er solle gefälligst weggucken und seine Augen bedecken statt an ihrer Körperbedeckung rumzumeckern. Jedoch - wie Moralapostel nun mal so sind - der klerikale Tugendbold fühlte sich im absolutistischen Recht und wiederholte seine Warnung. Da wurde es der Frau zu dumm und sie verpasste ihm ein paar ordentliche Tritte.

Wohin sie den frommen Mann getreten hat, geht aus dem Bericht nicht hervor. Allerdings sei er von der Wucht ihrer Tritte hinterrücks auf den Boden gefallen, erzählt empört der Getretene; man kann es sich also denken. Drei Tage Krankenhaus. Wieso die freche Frevlerin noch auf freiem Fuß ist, geht aus dem Bericht nicht hervor. Man kann es sich aber denken: Trotz Lotter-Burka dürfte sie genügend Textilmassen am Leib getragen haben, was eine Identifizierung naturgemäß erschwert. So hat halt alles seine Vor- und Nachteile.
(via BoingBoing)

Hijab Lady

1 Kommentar:

  1. Drei Tage Krankenhaus - die Frau gehört in die Fußballnationalmannschaft, die hat Wums!
    Und die Identifizierung der "Täterin" wird erschwert durch ihre Teilvermummung.
    Ob die Sittenwächter jetzt wohl ein Vermummungsverbot anstrengen?
    Herrlich, mehr davon

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