Donnerstag, 8. April 2010

Weg mit dem Dreck


Um mal von der Gans auf den Hund zu kommen: Selbst bei ausgeschöpfter Tierliebe scheinen derzeit die bekennenden Hundehasser auf dem Vormarsch zu sein.
Das fröhliche Frühlingsgewuffe mag ja herzerwärmend sein, die vitalen Hinterlassenschaften der bellenden Vierbeiner sind es keineswegs. Und das mit dem händischen Aufklauben der Ausscheidungen hat sich wohl noch nicht so herumgesprochen unter den Hundebesitzern; jedes Fitzelchen Grünfläche legt beredtes Zeugnis davon ab. Von den Bürgersteigen wollen wir gar nicht reden. Bürger? Steigen? Bürger steigen über Hundekot.
Irgendwie will es auf dem Hundesektor nicht richtig Mode werden, dass der Dreck nach dem Verursacherprinzip beseitigt werde.
Trotz aller städtischer Marketingkampagnen und privater Initiativen bleibt die Kacke am Dampfen. Und wenn der Augenschein nicht trügt, geht der Frühling mächtig auf die Verdauung - in einer Stadt wie Berlin fallen täglich bis zu 38 Tonnen Hundekot an. Muss man sich mal vorstellen. Jemand wie ich bekommt bei einem halben Kilo schon die Vollkrise.
Jetzt hat eine Berliner Grünen-Abgeordnete zum Thema Umweltverkackung mal kurz ihr Hirn entleert, damit mal wieder etwas über sie in der Zeitung steht. Tut es hier.
"Was auf Gehwegen und an Straßen herumliegt, ist ekelig, der öffentliche Raum darf nicht länger als Kloake benutzt werden,"
findet die erklärte Tierschützerin, nach deren Meinung Hartz-IV-Empfänger zu Kotkontrolleuren umgeschult werden sollten. Langzeitarbeitslose könnten so eine neue Beschäftigung bekommen, zitiert die taz. Bis zu 20 von ihnen will die Grünenpolitikerin in jedem Berliner Bezirk einsetzen; sie sollen den Hundebesitzern hinterherspitzeln, ob die auch die Kothäufchen ihrer Lieblinge korrekt aufklauben und entsorgen.
Was, wenn der Kampfhundbesitzer - auf frischer Tat ertappt - den Kotkommissar zum Teufel jagt, mit allen ihm, dem Kampfhundbesitzer, gebotenen Mitteln? Mann, der Schiss hat Biss. Am Ende, fast ahnt man es, werden es wohl die Arbeitslosen sein, die den Hundedreck der Nichtarbeitslosen aufzulesen und zu entsorgen haben. Irgendwann, jede Wette, werden die Hundeknöllchenschreiber auf Hundehäufchensammler umgeschult werden. Vielleicht wird es der herrschenden politischen Rhetorik irgendwann gelingen, dass sich die Arbeitslosen selbst entsorgen. Bloß, wer bückt sich dann und räumt die Hundescheiße weg?


4 Kommentare:

  1. Ich sehe das genauso, dass Hunde, wenn sie auf öffentlichem Terrain ihre Fallschirmjäger abseilen, ihre Halter drauf aufmerksam bellen sollten, dass diese stets ein Entsorgungspaket dabei haben sollten. Von meinem Sohn und auch von mir schmiss ich mal Schuhe einfach weg, mit denen wir in eine Stinkdampfbombe getreten waren.
    Ein Glück, dass wir ein großes Gründstück haben und unser Huntili sein Geschäft in unserem Wäldchen erledigen kann...


    ...sagt Frau Bipp

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  2. ...jetzt brüte ich über den Fallschirmjägern. Wie sind die zu verstehen? ;)

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  3. Ähm, mein Sohn sagte immer "Neger abseilen". Na ja, und Neger darf man ja nicht mehr sagen (räusper).

    Schönes Wochenende wünscht die Bipp

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  4. Oha, verstehe. Aber wieso jetzt grade Fallschirmjäger? Doch nicht etwa wegen des Reimes?

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