Dienstag, 23. Oktober 2012

Frau Merkel stellt klar


Wenn Frau Merkel einen guten Tag erwischt und mit dem rechten Bein aufgestanden ist, haut sie schon mal orwell- knallige Sätze raus wie diesen:
"Schmerzhafte Reformen in Griechenland, Portugal und Irland zeigen bereits Ergebnisse."
- und mit "Ergebnissen" meint sie natürlich Erfolge.

Anderen Menschen versaut so ein ergebnisorientierter Satz den ganzen Tag und nicht nur das - denn ihre Schmerzgrenze wurde von den Ergebnissen der schmerzhaften Reformen längst überschritten: wirtschaftlicher Niedergang, Vernichtung zigtausender Arbeitsplätze, Schaffung allerbilligster Arbeitskraft, flächendeckende Verarmung und Verzweiflung, in die Höhe schnellende Suizidraten und eine faschistische Partei, die sich zufrieden die Hände reibt, denn Merkels Erfolge verhelfen ihr zum Erfolg: mittlerweile die drittpopulärste Partei in Griechenland, Tendenz steil nach oben, mit 18 Abgeordneten in einem Parlament, in dem neuerdings das Wort "Untermenschen" (bezogen auf Immigranten, vorerst) salonfähig geworden ist.

Offenbar hat Frau Merkel mit ihrem schmerzfrei rausgehauenen Satz auch den Iren den Tag versaut. Die ließen nichts anbrennen und hauten prompt eine bitterböse Replik raus: Merkel im Gespräch mit Enda Kenny, wo sie dem Vorsitzenden der irischen Partei Partei Fine Gael ihr Schmerzens-Mantra um die Ohren haut:



Kenny:
Frau Merkel, was ist mit den 65 Milliarden Euro?
Merkel:
Ich denke, Sie kommen noch dahinter, dass es sich dabei um Deutschlands 65 Milliarden Euro handelt, Herr Kenny*. Sie haben das Geld von uns geliehen, also zahlen Sie es uns jetzt zurück.
Kenny:
Aber das wird uns zwei Generationen kosten, bis wir das bezahlt haben.
Merkel:
Das wird eine gute Lernerfahrung sein für das irische Volk.
Kenny:
Aber was, wenn wir scheitern?
Merkel:
Irland ist zu klein zum Scheitern. Wir haben dickere Fische zu braten! Spanischen Fisch. Wenn ihr scheitert, dann wird Irland eben zu einem unterentwickelten Urlaubsland für Deutsche. Wir können uns dann dort billigen Grundbesitz kaufen, Bier wird es für 50 Cent den Liter geben, und es wird kein verfügbares Netz für Mobiltelefone geben - ein Platz für Deutsche, um endlich mal von allem abzuschalten. Ein Platz für Deutsche, um sich zurückzuerinnern, wie das Leben so war, damals im 19. Jahrhundert. Mit ein bisschen Schmerz seid ihr auf einem guten Weg!
Kenny: 
Aber wie soll ich das bloß denn den Iren erzählen?
Merkel:
Ich denke, es wäre am besten, wenn Sie denen gar nichts erzählen. Es kann unser kleines Geheimnis bleiben. Nein? Wir sehen uns wieder, nächstes Jahr. Sehr gut!
Hey, Iren, mit ein bisschen Schmerz seid ihr auf einem guten Weg! Seht ihr ja an den Griechen. Und den Portugiesen. Und an unserem bislang dicksten Fisch, ihr wisst schon. Der Rest der Schlachtplatte ist hin-, hm, angerichtet. Setzen, Maul halten, fresst oder sterbt. Mahlzeit.

1 Kommentar:

  1. Nutzlose Esser, Untermenschen, Ballastexistenzen, Schmarotzer, Parasiten, Leistungsmissbrauch, blablubbediblub
    LTI
    Bäh!

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