Mittwoch, 6. März 2013

Alles ganz normal


Wie Faschismus alltagstauglich wird:

Der Film fängt Straßenszenen in Athen ein. Eine der Hauptpersonen ist Mitglied der Golden Dawn Partei und Anwärter auf einen Sitz im griechischen Parlament.

Im lockeren Plauderton und in aller Öffentlichkeit wird über Öfen, Seife und abgezogene menschliche Haut gescherzt. Passanten werden nach ihrer korrekten DNA befragt, im Brustton herrenrassiger Überlegenheit. Griechenland, so der visionäre Blick in die Zukunft, müsse "vom Schmutz befreit werden". Schließlich sei der "Schmutz" für die Krise verantwortlich. Schmutz weg, Krise weg, und alles wird wieder gut.

Der Film beginnt mit faschistischer Alltagspropaganda auf den Straßen und endet mit institutionalisierter Indoktrinierung ("Umerziehung") von Kindern und Jugendlichen.

Alles ganz normal. Im Jahr 2013. Mitten in Europa.


4 Kommentare:

  1. Keep Talking Greece schreibt ebenfalls über diesen Film, weigert sich aber, ihn in sein Blog einzustellen: "The result is shocking, so shocking that I cannot display the video footage here."

    Weiter informiert KTG darüber, dass es durchaus nicht allein die Migranten sind, gegen die Golden Dawn ideologisch wütet:

    "Die Linken sind eine weitere gesellschaftliche Gruppe, die Golden Dawn rot sehen lässt. In einem Wahn, der an die dunklen Kapitel der griechischen und deutschen Geschichte erinnert, empfiehlt die Rhodos-Sektion von GD

    'Exil und tägliches Exerzieren für anti-griechische Linke. Der Drill wird auf einer täglichen Basis stattfinden. Ziel des Programmes ist, den anti-griechischen Linken die Natur unseres Programmes beizubringen via körperlichem und mentalem Exerzieren. Linke 'Produkte', die sich den Befehlen widersetzen, werden ... exekutiert werden.'

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  2. Danke für Deinen tollen Beitrag hinsichtlich dieser Bewegung in Griechenland. Finde ich gut und wichtig.
    Allerdings sollten wir uns nicht zu sehr entfernen von der Propaganda die uns tagtäglich überflutet und unsere Sinne verblendet.

    Wenn Europa etwas werden soll - dann muessen wir alle einen kühlen Kopf bewahren!

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    1. Wenn man im Hinterkopf hat, dass früher "Propaganda" wertfrei synonym für Werbung benutzt wurde ist obiger Kommentar fast witzig.
      Echt mal, wie verzweifelt muss der Thommy sein, um als Gutscheindrücker ein Nazi-Thema zur Werbung zu nutzen? Ein braves Lob, ein wenig geheucheltes Interesse aka blabla und ein Link zu einer seiner Seiten.
      (Im Idealfall geht der Link auf eine seiner Seiten, die nur den Zweck hat, für eine seiner kommerziellen Seiten zu werben. Wenn findet man wohl, wenn man auf Thomas' Handwerker-Suchseite für W-burg einen Maler sucht?)
      Und sexistisch ist es, wenn er mutmaßt, dass Mrs. Mop als Frau sich besser mit Schuhen ködern ließe, und den Link solcherart anpasst. Das mit seinen Lidl-Gutscheinen käme wohl in einem linken Blog nicht so gut an.
      Wenden wir uns also den Arbeitsbedingungen bei Zalando zu:
      http://de.wikipedia.org/wiki/Zalando#Kritik
      Ups, die sind ja genauso Sch.... wie Lidl oder Amazon.
      Das Landesamt für Arbeitsschutz musste eingreifen? "Schrei vor Glück!"
      *Kreisch*

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    2. Sehr aufmerksam von Dir, @unschland, vielen Dank dafür! Ich hatte die oben verlinkte Seite schlicht ignoriert - was soll man sonst machen, wo einem eh so vieles im Netz auf den Senkel geht - anstatt mal einen zweiten Blick drauf zu werfen.

      Dem Herrn Z kann ich nur raten, hier kein zweites Mal aufzuschlagen. Sonst setzt's einen bösen Artikel mit großer Reichweite, dafür werde ich sorgen, Thema: "Mindestlohn? Braucht kein Mensch!"

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