Donnerstag, 1. Oktober 2009

Stretching



Eine Stretchlimousine! Fast fiel ich vom Fahrrad. Noch nie habe ich eine Stretchlimousine aus der Nähe gesehen. Aus der Ferne eigentlich auch nicht. Und jetzt steht da einfach so eine ellenlange Monsterkarosse herum. Parkt in einer stinknormalen Wohnstraße inmitten lauter Kleinwagen. Leider passten die anderen Autos nicht mehr mit aufs Bild, klar, weil ja die Stretchlimo so lang war.
Dabei war sie eigentlich gar nicht so lang. Wenn man bedenkt, dass die längste Limousine der Welt 27 Meter misst und einen Swimmingpool sowie einen Hubschrauberlandeplatz mit sich führt, dann war das heutige Exemplar höchstens der Ikea-Billy unter den Stretchlimousinen. Warum das Ding in der Mitte nicht durchhängt wie ein überdehnter Dackel, ist mir ein Rätsel; erst recht bei der Vorstellung, dass innen drin lauter dicke schwerreiche Pfeffersäcke sitzen.

Es wäre aber falsch zu denken, so eine Stretchlimo repräsentiere ausschließlich die dekadenten Statusphantasien irgendwelcher neureicher Pinkel. Andernorts, auf Kuba etwa, wird viel funktionaler gehandelt. Dort werden poplige Mittelklassewagen, beispielsweise ein stinknormaler Lada, ein wenig in die Länge gezurrt, und schon hat man ein preiswertes Sammeltaxi für die ganze Bevölkerung.
In jener Wohnstraße standen auffallend viele Smarts in den Parkreihen. Diese Smarts könnte man doch eigentlich alle ein wenig stretchen, und schon hätte man...okay, geht gar nicht. Weil, dann wäre ja kein Platz mehr für die weißen Luxusschlitten. Und überhaupt, ein gestretchter Smart, wo gibt's denn so was? Hier.

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