Mittwoch, 27. Mai 2009

Nach Sonnenaufgang

Heute früh begann ich ausnahmsweise erst um sieben Uhr mit dem Arbeiten (fensterputztechnische Gründe, erkläre ich ein andermal) statt wie üblich um sechs. Herrlich entspannter Morgen. Aber nur zuhause. Kaum sitze ich auf dem Rad, bricht die Hölle los. Der Verkehr tost, die Sonne blendet, viel zu viele Leute unterwegs, alles viel zu laut und zu hell sowieso. Alles fühlt sich unnormal an und irgendwie ungut. Zwischen halb sechs und halb sieben in der Frühe liegen Welten. Augenblicklich wollte ich zurück in die Welt um halb sechs. Da sind die Straßen noch weitgehend leergeräumt und die Stadt ist spürbar noch im Ruhezustand; weshalb es auch so wunderbar ruhig ist morgens um halb sechs. Nur ab und zu mal ein paar Verkehrsgeräusche, ansonsten nichts als frühe Vögel, mal ein bellender Hund, und mein lautstarkes Geschnaufe bei den Steigungen.
Ohne Verkehrsmittel sind nur ganz wenige Leute unterwegs um diese frühe Zeit. Einer begegnet mir jeden Morgen, aber der schläft noch. Außer heute: Um 6:40 Uhr war er verschwunden. Auch das fühlte sich unnormal an.
Manchmal passiert aber auch zu normalen Zeiten Unnormales. Es war vor etwa drei Wochen um 5:45 Uhr, da kam mir auf der Straße ein orangefarbenes unbemanntes Raumschiff entgegen. Ungelogen. 
Es schien direkt auf mich zuzufliegen, fast wirkte es wie eine Mitfahrgelegenheit zum Aufspringen. Nachdem ich vorbeigefahren war, musste ich mich mehrmals umdrehen um sicherzugehen, dass das Viech mir nicht hinterhergeflogen kam. Auf der Rückfahrt um 11:30 Uhr war das Raumschiff verschwunden. Wer weiß, vielleicht wäre es um 6:45 Uhr auch schon verschwunden gewesen? Früher Vogel muss man sein.

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