Oh Mann. Es ist alles gar nicht so bescheuert, wie man denkt.
Es ist nämlich alles noch viel bescheuerter.
Einem ehemaligen episkopalischen Priester in Amerika war es endgültig zu blöd geworden. Bereits vor drei Jahren war er zum Katholizismus konvertiert, weil ihm die Episkopalkirche zu freizügig geworden war:
"Zuerst war es die Ordination eines homosexuellen Priesters in New England," sagte er. "Dann wurde auch noch die Priesterweihe für Frauen ermöglicht ... es war einfach zu viel für mich."Bevor er womöglich noch Schlimmeres hätte mitansehen müssen, wechselte damals John Cornelius den Glauben und wurde Katholik, also Angehöriger jenes Glaubenssystems, in dem die Welt bekanntlich noch in Ordnung ist und man sich darauf verlassen kann, dass das auch so bleibt.
"Ich brauchte irgendeinen Platz, wo Ordnung herrschte."Mit diesem Systemwechsel hätte der Strenggläubige es eigentlich belassen können, denn jetzt endlich - sollte man annehmen - hatte seine liebe Seele doch Ruh'? Mitnichten. Weil, nach drei Jahren stand ihm (also, seiner Seele) der Sinn nach Höherem: Das katholische Priesteramt mit all seinen Verlockungen übte auf den langjährig (mit einer Frau) verheirateten Mann einen so starken Reiz aus, dass er in Versuchung geriet; er fühlte sich berufen zum Priester.
Weil jedoch in der katholischen Kirche Zucht und Ordnung herrschen, musste der ambitionierte Konvertit etwas dafür tun. Vielmehr, er musste etwas lassen, nämlich das Sexualleben mit seiner Ehefrau aufgeben, um "dem ganzen Zölibatsding gerecht zu werden". Dies tat (vielmehr ließ) er, wie er betont, gern und "freiwillig" sowie "mit dem Segen seiner Frau", was einen bigotten Außenstehenden fast zu der Annahme verleiten könnte, diese Ehe wäre schon seit geraumer Zeit unter zölibatären Vorzeichen geführt worden.
Jedenfalls hat nun mit offenen Armen die katholische Kirche ihn und er die Priesterweihe empfangen, nachdem er ihr vor lauter Homophobie quasi seine Heterosexualität geopfert hat, so dass den Freuden des Heiligen Amtes nichts mehr im Wege steht. Und wie das mit dem konvertierten Priester nun weitergeht, will man ja eigentlich lieber gar nicht so genau wissen.
Und eigentlich ist die ganze Story viel zu bescheuert, um etwas darüber zu schreiben, aber nachdem ich sie gerade bei Joe.My.God. aufgegabelt und mich tierisch über die Kommentare dort beoimelt habe, konnte ich es mir halt nicht verkneifen. Selten so gewiehert. Oh. My. God.
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