Freitag, 8. Februar 2013

Killer-Academy goes Greek


Lange nichts gehört von Blackwater, dem privaten Killerunternehmen eines gewissen George W. Bush, Einsatz im Kriegsgebiet Irak, gegründet von einem tief religiösen Rechtsaußen-Fanatiker.



Lange nichts gehört. Das liegt zum einen daran, dass sich Blackwater inzwischen den vertrauensbildenden, nach solider Intellektualität riechenden Namen "Academi" zu gelegt hat; sozusagen eine Akademie zum Training international disponibler Berufskiller überall dort, wo Polizei und Militär der wachsenden sozialen Unruhen nicht mehr Herr zu werden drohen.

Wieso soziale Unruhen? War Blackwater bislang mit seiner Mission als verlängerter Arm des Militärs nicht ausschließlich in Kriegsgebieten unterwegs? Ganz recht - war. Jedoch, die Bedrohungslagen haben sich verschärft. Zumindest das griechische Parlament fühlt sich immer heftiger bedroht von der es umgebenden "sozialen Instabilität", jener Instabilität, an deren Zustandekommen das griechische Parlament maßgeblich beteiligt ist.

Deshalb bedarf das griechische Parlament jetzt zusätzlichen Schutzes. Und befürchtet offenbar, dass die schlechtbezahlte, im Verbund mit der Neonazi-Partei Golden Dawn marodierende Polizei diesen Schutz nicht mehr ausreichend zu gewähren imstande ist. Und hat darum zur Aufstockung der parlamentarischen Schutzkräfte einen Vertrag mit der Killerfirma Blackwater alias Academi geschlossen. Bereits im  vergangenen Jahr.

Lange nichts davon gehört. Obwohl der ehemalige Botschafter Leonidas Chrysanthopoulos bereits im Dezember 2012 in der kanadischen Zeitschrift Millstone darüber berichtete. Aus Athen wurden Stellungnahmen verweigert, allerdings erfolgten auch kein Dementis. Nur allmählich macht der vertraglich abgesicherte Einsatz von Blackwater-Söldnern im zivilen Kampfgebiet Griechenland die Runde und ist mittlerweile auch in deutschsprachigen Medien angekommen: mit einem überaus informativen Interview, in dem Chrysanthopoulos über die aktuelle Entwicklung und bedrohliche Lage in Griechenland spricht.

Bedroht sieht der Ex-Diplomat jedoch weniger die griechischen Parlamentarier als vielmehr das griechische Volk: bedroht von den Übergriffen der Regierung, der Troika und von Blackwater.

Lesen. Lesen. Lesen. Unbedingt.

2 Kommentare:

  1. Obwohl der ehemalige Botschafter Leonidas Chrysanthopoulos bereits im Dezember 2013 in der kanadischen Zeitschrift Millstone darüber berichtete.


    Im Dezember 2013?????????????????

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