Mittwoch, 22. Februar 2012

Fröhliche Urständ, Kolonialismus!


Uff.

Wenn sogar einer der Hohenpriester neoliberalen Wirtschaftens befindet, Europa sei im Begriff, die Idee von der Demokratie komplett vor die Wand zu fahren, und Schlagzeilen produziert wie diese:
Greece must default if it wants democracy*
- spätestens dann weiß man, dass irgend etwas fürchterlich schief läuft.
When Wolfgang Schäuble proposed that Greece should postpone its elections as a condition for further help, I knew that the game would soon be up. We are at the point where success is no longer compatible with democracy. The German finance minister wants to prevent a "wrong" democratic choice.
"Wir sind an dem Punkt angekommen, wo Erfolg nicht länger mit Demokratie vereinbar ist" - das sagt einer, dem der Erfolg des europäischen Kapitalismus nachweislich am Herzen liegt. Welches Herrschaftsmodell folgt als nächstes, wenn die Demokratie (zunächst in Griechenland, andere Länder werden folgen) erfolgreich ausgehöhlt worden ist? Der FT-Vordenker denkt einen Schritt weiter:
The eurozone wants to impose its choice of government on Greece - the eurozone's first colony.
Der Kolonialismus-Vorwurf trifft ins Schwarze eingedenk des kühnen Vorstoßes der ehemaligen Kolonialmacht Hollands, eine permanente Troika-Überwachungsinstanz in Athen zu etablieren.

Und die deutschen Kolonialherren und -damen?
The German strategy seems to be to make life so unbearable that the Greeks themselves will want to leave the eurozone. Ms Merkel certainly does not want to be caught with a smoking gun in her hand. It is a strategy of assisted suicide, and one that is extremely dangerous and irresponsible.

"Austerity Hell"
(zum Vergrößern auf Link klicken)

(leider Gottes hinter einer kapitalistischen Paywall verbarrikadiert)

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