Donnerstag, 6. Januar 2011

Pinguin Rock



Das Pinguinthema hat mich nachhaltig im Griff und da trifft es sich gut, dass derzeit die Pinguine ihrerseits die Medien fest im Griff haben.

Ist doch am ersten Tag des neuen Jahres ein Pinguinwinzling (drei Monate alt) aus dem Pinguingehege des Münsteraner Zoos ausgebüxt - einfach so, war halt neugierig, immer nur Pinguine ist ja auch langweilig, hat er sich gedacht, geh' ich mal ein bisschen bummeln. Schlenderte über das Zoogelände, hielt sich zunächst brav an die Besucherwege, bis ihn auch dies langweilte, schlug sich querfeldein und landete nach einigen sportlichen Sprüngen über aufgetürmte Schneeberge auf dem Eis des Löwengrabens, was die dort ansässigen Löwen allerdings kalt ließ, weil es ihnen an dem Tag zu kalt war, ihr gemütlich beheiztes Löwenhaus zu verlassen. Na gut, dachte sich der Pinguin, bleib' ich halt im Löwengraben hocken und warte, ob was Interessantes passiert.

Einen Tag lang passierte gar nichts, aber Pinguine sind ja bekanntlich geduldige Tiere und verstehen etwas von sturem Aussitzen und siehe, am zweiten Tag des neuen Jahres passierte etwas höchst Interessantes: Von einem Tierpfleger wurde eine größere Menge Heringe auf den zugefrorenen Löwengraben geworfen, und zwar so interessant drapiert, dass der verfressene kleine Pinguin mampfend den Weg zurück in seine heimatlichen Gefilde fand.

Dort wurde er mit großem Hallo von seinen Kollegen empfangen und alsdann gebührend gefeiert. Die legten nämlich eine ordentlich krachende Musik auf und riefen: Los, erzähl uns, was du bei den Löwen drüben erlebt hast! Das ließ sich der Heimkehrer nicht zweimal sagen, rockte einen ab, dass die Eisschollen nur so wackelten und alle Pinguine waren sich einig, dass sie etwas so Interessantes noch nie erlebt hatten.



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