noch dämmrig, und plötzlich roch es unglaublich gut. Ich schnupperte herum (um die Uhrzeit sieht man noch mit der Nase), dann entdeckte ich das erste frisch geschnittene Gras auf dem Boden. Herrlich, durch diesen weichen, seidigen, frischen Duft hindurchzufahren. Noch nicht so heuig, noch nicht so schwer.
Keine dreihundert Meter weiter roch es plötzlich überhaupt nicht mehr gut. Es roch auch nicht schlecht, es stank. Vielleicht bin ich ja beim Thema Müll ein bisschen sensibler geworden in letzter Zeit.
Ich finde, es stinkt zum Himmel zu erwarten, dass irgendwer schon kommen und den hinterlassenen Dreck wegräumen wird. Andererseits wäre das Aufstellen eines zweiten Abfallbehälters auch keine schlechte Idee. Auf die müsste nur mal jemand kommen. Denn so, wie es aussieht, sieht es hier mindestens zweimal die Woche aus. Und je wärmer die Nächte werden, desto mehr stinkt es in den frühen Morgenstunden.
Zum Glück gab's auf der Rückfahrt wieder etwas Gutes auf die Nase.
In der warmen Mittagssonne duftete es nach...nach...es wollte mir nicht einfallen, aber es war ein unwiderstehlicher Duft, zart und doch intensiv. Ich schaute umher, konnte aber keine spektakuläre Blütenpracht entdecken, höchstens da drüben so kleine Dinger, so unscheinbar weißblühende, krautige Pflanzen. Es war Kamille. Es war betäubend. Die Delle vorne im Bild war ich. Ich musste mich einfach eine Weile in dieses Duftmeer hineinsetzen.
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