Donnerstag, 28. April 2011

McJobs


Am 19. April diesen Jahres ereignete sich in Amerika das lange herbeigesehnte, vielfach herbeigeredete und niemals eingetretene sogenannte Jobwunder: Es war der Tag des nationalen Einstellungsbooms ("National Hiring Day"), an dem die Firma McDonalds angekündigt hatte, 50.000 neue Jobs zu schaffen.

Nachdem bereits in den Monaten zuvor von offizieller Seite das Ende der Wirtschaftskrise lauthals verkündet worden, jedoch die breite Bevölkerung vom Wahrheitsgehalt dieser steilen These nur schwer zu überzeugen war, kam der schöne Begriff "jobless recovery" in Mode: Aufschwung, ja klar, halt nur ohne Arbeitsplätze. Kam aber, sowohl als Begriff wie als Lebenswirklichkeit, auch nicht besonders gut an.

Es musste also dringend etwas passieren. Etwas, was den Aufschwung glaubhaft rüberbringt; am besten etwas, was die Leute dazu bewegt, sich aufzuschwingen zu einem vielversprechenden Bewerbungsgespräch. So kam es zu dem erwähnten National Hiring Day von McDonalds, der seitens der offiziellen Presse und der Ökonomen, darunter vielen Apologeten des Aufschwungs, gebührend gefeiert, ja, fast in den Rang eines Nationalfeiertages erhoben wurde.

Wenn alle feiern, dachte sich der Karikaturist Mike Fluggennock, dann feiere ich halt auch mit, und nahm den allgemeinen Freudentaumel über den endlich boomenden Arbeitsmarkt zum Anlass, dem altehrwürdigen amerikanischen Wappentier ein zeitgemäßes Design zu verpassen:

Mike Fluggennuck, Great Seal v2.0

"...the recent McDonald's 'Hiring Day' resulted in the hiring of 50.000 new burger-flippers, news that was of course deliriously cheered by the Beltway Insider crowd as part of its collective pants-pissing over the creation of 230.000 new jobs last month - nearly half of which were on the order of Wal-Mart greeters, Home Depot cashiers, the aforementioned burger- flippers, and other assorted shit-wage jobs. So, I decided it was time to redesign the Great Seal Of The United States to reflect current American reality."
(Zum Vergleich hier das Original)

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