Dienstag, 17. Juli 2012

Mit dem Leben bezahlen


Es ist ein Kreuz mit diesen armen Leuten, diesen arbeitslosen, weil arbeitsfaulen Habenichtsen, die es noch nicht mal wert sind, vom Staat durchgefüttert zu werden. Die zu nichts zu gebrauchen sind, diese Plagen der Gesellschaft, die noch nicht mal bereit sind, sich selbst zu entsorgen, um die geplagte Gesellschaft zu entlasten, sondern die, im Gegenteil, auch noch lautstark dagegen protestieren, wenn für ihre Entsorgung plädiert wird. Die geplagten Parlamentarieren gleichermaßen ein Dorn im Auge sind wie geplagten, sich für das Weltwohl aufopfernden Banklobbyisten.

Hatten letztere noch die bahnbrechende Idee zur Befriedung sämtlicher Krisenherde - "Die Armen sollen gefälligst Steuern zahlen!" -, stellen sich immer mehr dieser wertlosen armen Schlucker so stur wie quer und sagen: Nö. Machen wir nicht.

Same old story
same old song
it goes all right
'til it goes all wrong.

Summe ich schon den ganzen Morgen vor mich hin, seit ich den Brief gelesen habe, den einer dieser nichtsnutzigen Habenichtse an die griechische Steuerbehörde geschrieben hat. Dass der Habenichts aus Kreta tatsächlich nichts hat, wies er der Behörde nach, nachdem die Behörde eine stattliche Steuerzahlung von ihm eingefordert hatte. Punkt für Punkt, Posten für Posten wies er es nach. Wie es sich für einen ordentlichen Steuerzahler gehört, wenn ihm das Geld zum Leben und darum auch zum Steuernzahlen ausgeht.

Der sture Mann aus Kreta endete seinen Brief ans Finanzamt mit den Worten:
Nach allem, was ich Ihnen weiter oben dargelegt habe und unter Berufung auf den letzten Artikel der griechischen Verfassung...
Einschub zur Erklärung:
"Artikel 120 (Recht auf Widerstand)
Die Einhaltung der Verfassung ist verpflichtend für den Patriotismus der Griechen, die das Recht und die Pflicht haben, mit allen Mitteln Widerstand zu leisten gegenüber jedem, der versucht, diese Verfassung gewaltsam zu unterminieren."
...unter Berufung auf den letzten Artikel der griechischen Verfassung erkläre ich das Folgende:

a) Vor die Wahl gestellt, entweder die nächsten drei Monate nichts zu essen oder die Steuern zu zahlen, die Sie von mir einfordern, entscheide ich mich, keinen einzigen Penny zu bezahlen.
b) Vor die Wahl gestellt, entweder mich umzubringen oder zum Mörder zu werden, entscheide ich mich, Sie umzubringen.
c) Sollte Ihnen bei dieser mir übersandten Einkommenssteuerschätzung kein Irrtum unterlaufen sein, dann sind Sie nichts als ein Haufen Betrüger, Schurken und Diebe.
Gemessen an dem, was sich die Habenichtse dieser Welt so alles anhören müssen, finde ich diesen Brief ausgesprochen höflich.

It goes all right
'til it goes all wrong.


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